Contents: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

stehenden Winters zu erhalten. Bald aber trat eine 
fuͤrchterliche Gegenwart an die Stelle der glaͤnzenden 
Aussichten. Still durchzogen viertausend aus den Ge- 
fängnissen entlassener Bösewichte, alle Viertel der Stadt, 
und plbtzlich war von ihnen in Palläste und elende Hüt- 
ten der Brand geschleudert, welcher sich zur allgemeinen 
Flamme entwickelte. Was die verzweiflungsvolle Ent- 
schlossenheit der Menschen begonnen hatte, vollendete 
furchtbar und hülfreich die Natur. Gewaltiger Sturm- 
wind (10. September) bewegte das unermeßliche Flam- 
menmcer auch über die bisher verschont gebliebenen Ge- 
bäude. Vier volle Tage ohne Unterbrechung wüthete 
das schreckliche Element. Erst am 20. September ver- 
lor dasselbe an Kraft, weil es keine Nahrung mehr fand. 
Moskau lag in Schutt, Asche und Glut. Auf der schreck- 
lichen That selbst ward eine Menge der Brandstifter er- 
tappt. Mehr als drei hundert erhielten den wohlver- 
dienten Tod, nachdem sie eingestanden hatten, Rostop- 
schin und der General-Polizey-Director Iwachkin 
hätten sie zu der entsetzlichen That vermocht. Neun 
Zehntheile der weitläuftigen Stadt waren geschwunden, 
nur noch zweihundert steinerne Gebäude, die Ueberbleib- 
sel von viertansenden, und fünfhundert hölzerne Häuser, 
der Ueberrest von achttausend. Von sechszehnhundert 
Kirchen lagen achthundert durch die Flammen verzehrt, 
die übriggebliebenen glichen Trümmern. Mehr als 20 
tausend Kranke und Verwundete waren lebendig verbrannt, 
während etwa nur Atausend gerettet werden konnten. 
Asche geworden sah man die verschiedenen Waarenlager, 
die angehäuften Kriegs = Vorräthe aller Art. Napo- 
leon ward durch der Flammen Nähe gezwungen den Auf- 
enthalt im Kremlin mit dem Schloße Petrowskoe zu ver-
	        
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