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und uns allein mit der unsrigen vorgehn läßts). Es ist gar
zu unerwartet, daß Oestreich so herausfordernd gegen eine Sache
auftritt, hinter der Frankreich steht, und ich würde nicht dazu
gerathen haben, ohne Oestreich soweit zu gehn und so bestimmt
aufzutreten, wie es in der Anlage geschieht; mit Oestreich, ist
es nach der ganzen europäischen Constellation sehr erwünscht?).
Ich möchte, auf Grund dieses Mißtrauens gegen Wiener
Schlingen, deshalb vorziehn, mit der Veröffentlichung unsrer
Depesche und mit Uebergabe derselben in Kopenhagen, zu
warten, bis Oestreich mit beiden vorausgegangen ist, und nicht
mehr zurückziehn kann).
v. Bismarck.
Randbemerkungen des Königs:
1 richtig.
l richtig.
5richtig.
92
5) vorsichtig!
s) gewiß.
*!) ja. W.
Ich bin mit den Vorschlägen und Dépéche ganz ein-
verstanden. Auch mir scheint es vorsichtiger, die Dépéche
morgen nicht vorzulesen, was auch schon gegen den Gebrauch
verstieße, dergl. zu publiciren, ehe sie übergeben sind. Ob es
aber nicht gut wäre, die Dépêche an Balan vom 15. zu datiren"),
da Sydow heute erklärt hat, wir hätten bereits in Copen-
hagen auch gesprochen.
In Ihrer projectirten Beantwortung zu morgen vermisse
ich blos eine Andeutung der Schleswig'schen Frage, indem blos:
„von der Ehrenpflicht, die Rechte der deutschen Herzog-
thümer zu wahren“ gesprochen wird. Könnte nicht eine An-
deutung gemacht werden, was die Verabredungen von 51.52
*) Ist geschehen, Staatsarchiv V, No. 837 S. 186.
1863
16. 4.