Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1863 
1. 12 
1863 
1. 12. 
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Vorsicht empfehle, da die Sache zu ernst und groß ist, um sich 
durch ein Wort zu binden). 
W. 
Hierbei ein Raisonnement meines Sohnes. 
91. 
Berlin 1 December 1863. 
Eure Majestät 
haben die Gnade gehabt mir das Schreiben des Herrn von 
Gruner vom 28 v.5“) M. zu schicken, und zu demselben zu be- 
bemerken, daß Allerhöchstdero eigner Standpunkt darin wieder- 
gegeben sei. Die Ansichten des Herrn von Gruner entspringen 
derselben Gesammt-Auffassung wie die der Herrn von Vincke 
und von Roggenbach, welche letztre in dem Schreiben Seiner 
Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden ihren Ausdruck 
fanden. Diese Herrn, indem sie ihre Vorschläge an Eure 
Majestät richten, gehn ohne Zweifel von der Voraussetzung 
aus, daß Eure Majestät, wenn Allerhöchstdieselben ihrem Rathe 
folgen, auch ein andres Ministerium berufen würden. Für 
diesen Zweck an sich sind, außerhalb des öffentlichen Lebens, 
jetzt wie früher, auch andre Einflüsse in Thätigkeit, denen, frei- 
willig oder unfreiwillig, Herr von Schleinitz, mit andern dem 
Hofe nahe stehenden Personen, seine Dienste widmet. 
Eurer Majestät habe ich bei meinem Eintritt in das Mini- 
sterium zu erklären mir erlaubt, daß ich meine Stellung nicht 
als constitutioneller Minister in der üblichen Bedeutung des 
Wortes, sondern als Eurer Mojestät Diener auffasse, und 
Allerhöchstdero Befehle in letzter Instanz auch dann befolge, 
wenn dieselben meinen persönlichen Auffassungen nicht entsprechen. 
*) Vgl. die Erklärung Bismarcks, Politische Reden II, 217 ff. 
*y) Orig.: d.
	        
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