Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1864 
28. 5. Sie enthält den Wunsch des Feld Marschalls Graf Wrangel, ein 
1864 
O- 
— 110 — 
119. 
Berlin, den 23. May 1864. 
Die Anlage hat mir mein Sohn der Kronprinz übergeben. 
Capital vorgeschossen zu erhalten, um das Gut Wrangelsburg 
in Neu Vor Pommern zu kaufen und zu einem Fideicommiß 
zu gründen. Aus dem Inhalt des Schreibens werden Sie 
ersehen, daß mein seeliger Bruder bereits diesen Gedanken beim 
Feld Marschall geweckt hatte. Jetzt nachdem dieser die glorreiche 
Campagne bis zum Waffenstillstand geführt hat, und ich seinem 
Wunsche auf größere Ruhe bei seinem vorgerückten Alter zuvor- 
gekommen bin, bin ich der Ansicht, daß der Wunsch des Feld 
Marschalls in der Art in Erfüllung gehen sollte, daß ihm jenes 
Gut Wrangelsburg als Dotation in Anerkennung seiner langen 
Verdienste um das Vaterland von mir übergeben würde. Ich 
beauftrage Sie also hiermit, diesem Gedanken sofort näher zu 
treten und zuvörderst beim Grafen Bismarck-Bohlen Erkundi- 
gungen einzuziehen, ob Wrangelsburg käuflich ist und wie 
hoch sich die Ankaufs Summe belaufen dürfte, wonach sich dann 
das Uebrige einleiten ließe). 
Wilhelm. 
120. 
B. 27. 5. 64. 
Wir haben gestern nicht festgestellt, wie Bernstorff wegen 
5. des Erbprinzen von Augustenburg instruirt werden soll. Mir 
*) Vgl. Bismarcks Brief an den Grafen Bismarck-Bohlen vom 
23. Mai in den Bismarckbriefen, herausgegeben von Horst Kohl 
(8. Aufl.) S. 390 f. — Der Ankauf kam wegen allzu hoher Forderung 
nicht zu Stande.
	        
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