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29. 10.
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14. 11.
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bergs) abgehet! Der Brief des Kaisers F. J'.ist sehr rassurirend
und von § 25 keine Rede. Dagegen spielen alle andern Anlagen
auf diese Concession schon wieder vis à vis Mensdorffs an! Ich
denke, wir übereilen uns auch jetzt nicht. Die Verweigerung, im
Friedens Instrument die Reziprocität wegen der Nationa-
litäten aufzunehmen, ist bezeichnend genug!! Hoffentlich finde
ich morgen den Frieden unterzeichnet; leid ist es mir, daß Ihr
Name nicht darunter stehen wird! Ihr
W.
123.
Berlin den 14ten November 1864.
Anliegend übersende ich Ihnen die Insignien des hohen
Ordens vom schwarzen Adler, dessen Verleihung ich Ihnen
heute aussprach, als ich den Friedens Tractat mit Dänemark
in Ihrem Hause unterzeichnet hatte.
Die seltene Umsicht, Ausdauer und Energie, mit welcher
Sie seit 2 Jahren die Regierung unter meiner Leitung führen,
vor Allem aber die Erfolgreiche Thätigkeit welche Sie seit einem
Jahre bei Behandlung des nun vollbrachten großen Werkes,
entwickelten, — giebt Ihnen das volle Anrecht auf die Ver-
leihung dieses hohen Ordens.
Durch Ihre Unterstützung ist es mir gelungen, Preußen
politisch und militärisch in der Stellung zu befestigen, die ihm
die Vorsehung angewiesen hat. Ohne Kampf ist kein Sieg!
Diese Erfahrung haben auch wir in vielen Beziehungen gemacht.
Kämpfe wird es immer geben, möge unser stets der Sieg sein!
Möge der schwarze Adler Ihnen meinen Dank bringen
und er immer hoch schweben!
Ihr treu ergebener
Dem Wilhelm.
Minister Präsidenten von Bismark.