Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

— 113 — 
124. 
Berlin 18 Dezember 1864. 
Eurer Mojestät 
melde ich unterthänigst, daß ich dem Feldmarschall Allerhöchst- 
dero Befehle mündlich mitgetheilt habe. Derselbe forderte mich 
dabei auf, bei Eurer Majestät die Frage einer Amnestie in 
Anregung zu bringen. Wenn es in Allerhöchstdero Intention 
liegt, darauf einzugehn, so möchte ich ehrfurchtsvoll anheim- 
stellen, die Absicht eines Gnaden-Actes in Anknüpfung an die 
heutige Feier'*) etwa in der Allgemeinheit andeuten zu wollen, 
welche die Bestimmung der zu begnadigenden Kategorien noch 
vollständig offen ließe, und eine vorgängige geschäftsmäßige 
Prüfung derselben behufs Vorbereitung der definitiven 
allerhöchsten Entscheidung nicht ausschlösse. 
v. Bismarck. 
Randbemerkung des Königs: 
Einverstanden und wollen Sie mir eine Ordre in diesem 
Sinne vorlegen, damit sie, von heute datirt, morgen im 
Staats-Anzeiger erscheinen kann. 
*- 
125. 
B. 18. 12. 64. 
Es war gestern die Rede davon, welche Toaste heute beim 
Diné auszubringen seien und ob Wrangel oder Sie mir ant- 
worten sollten. Ich glaube fast, es ist beim Friedensfest 
würdiger, wenn ich ganz allein auf den Frieden, mit Hin- 
deutung auf Oestreichs Leistungen, die Armée und das Vater- 
land, spreche. 
Kommen Sie doch nach dem Gottesdienst dieserhalb zu mir. 
W. 
*) B.-J. IV, 226 f. 
*#) Siegreicher Einzug in Berlin. 
Kaiser Wilhelm 1 und Bismarck. 8 
1864 
18. 12. 
1864 
18. 12.
	        
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