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schlage ich allerunterthänigst vor, dem Wunsche des Kaisers zu 1866
entsprechen, und Schweinitz demgemäß telegraphiren zu lassen?). 24
v. Bismarck.
Randbemerkungen des Königs:
1) Völlig klar
Ist geschehen.
144.
B. 3. 4. 66.
Abeken wird Ihnen gesagt haben, daß ich gleich nachdem 1866
er unsere Antworts-Note auf die Karolyische') mir vorgelesen 3.4.
hatte, ihm bemerkte: sie sei doch etwas sehr kalt und schroff
im Vergleich zu Oestreich. — Er suchte mich zu beruhigen und
ich willigte ein, die Note gut zu heißen. Doch sind mir meine
Gedanken zurückgekehrt, und ich muß dieserhalb wünschen, dieses
doch sehr wichtige Aktenstück nochmals durchzulesen, um hin
und wieder einige Ausdrücke zu mildern. Sie wollen mir also
diese Note gleich nochmals zu diesem Zweck zusenden.
Sehr unangenehm bin ich berührt durch die Bayrische
Schwenkung“), die, wenn auch nur Würtemberg hinzutritt, fast
100000 M. mehr gegen uns, alliirt um Oestreich entgegen-
stellen wird*“), d. h. wir müssen nun auch das 7. Corps gegen
Süden disponibel haben, wodurch also unsere durch Moltke
berechnete f gleiche Stärke in Böhmen, wenn das 7. und )
8. Corps mit herangezogen würden, um 60000 M. vermindert
wird, welche wir jenen 100000 M. im Süden nur entgegen-
*) Vom 31. März 1866, Staatsarchiv X, No. 2249 S. 352 f.
**) Vgl. die Note v. d. Pfordtens an die bayrischen Gesandten in
Berlin und Wien vom 31. März 1866, Staatsarchiv X, No. 2250 S. 353 ff.
*#) Orig.: werden.
) Vgl. Moltkes Bericht vom 3. April bei v. Lettow-Vorbeck, Ge-
schichte des Krieges von 1866 I1, 28 f.
+#0 Doppelt unterstrichen.