Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

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dem widerspricht? Die Art, wie ich dem Herzog antwortete und 1866 
das 216 Mal nicht antwortete, bewies ihm, daß ich keine Fort-- 7.4. 
setzung der Correspondenz wollte. Aber solche Artikel wie quest. 
müssen ihn noch feindlicher gegen uns stimmen, und das ist nicht 
politisch richtig in diesem Moment. Ich bitte Sie also dem Un- 
wesen der Kreuzzeitung gegen den Herzog ein Ende zu machen. 
W. 
149. 
Berlin 7 April 1866. 
Eure Mojestät 
bitte ich allerunterthänigst um Verzeihung, wenn ich durch die 
Artikel über die Vermittlung des Herzogs von Coburg, welche 
sich nicht an den Brief desselben, sondern an eine Reihe andrer 
Zeitungsartikel über diese Vermittlung anschließen, Allerhöchst- 
dero Unzufriedenheit mir zugezogen habe. Ich würde es niemals 
wagen Eure Majestät zu täuschen, und gestehe offen, daß ich 
diese Artikel in der Hauptsache selbst veranlaßt habe, da ich, 
wie jeder andre meiner Kollegen, zwar nicht den Einfluß auf 
die Kreuzzeitung habe, aus ihr fernzuhalten was ich will, aber 
doch soviel, daß sie aufnimmt, was ihrer Tendenz nicht grade 
widerspricht; dasselbe Verhältniß findet mit der Spenerschen, 
der National Zeitung und vielen andern statt, und glaube ich 
auch nicht, diese Art Einfluß jemals in Abrede gestellt zu haben. 
Es hatte mir geschienen, daß Eure Majestät Selbst über 
die Unaufrichtigkeit in dem Verfahren des Herzogs und des 
Grafen Mensdorff entrüstet waren; Eure Maojestät verzeihen 
aber großmüthig den Mangel an Ehrerbietung, der in einem 
solchen Verfahren liegt, wie die früheren Feindseligkeiten des 
Herzogs, der Eurer Majestät und dem Preußischen Staate 
durch Begünstigung der Demokratie, durch Störung des Ver- 
hältnisses zu England mehr Schaden gethan hat, als er jemals 
durch eine Militär-Convention wieder gut machen kann, und 
1866 
7. 4.
	        
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