Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1866 
14. 6. 
1866 
16. 5. 
1866 
21. 5. 
— 148 — 
an wen sie gerichtet, und halte mich gerne der freundlichsten 
Aufnahme versichert. Wollen Sie mich schelten, daß ich nicht 
früher in unsern Verhandlungen so mich ausgesprochen, so nehme 
ich diesen Vorwurf willig hin, und wage nur zu meiner Ent- 
schuldigung anzuführen, daß mich die Furcht beschlichen, ich 
möchte nicht in ganz richtiger Weise und vollster Ruhe es können 
und dann reitzen. 
In aufrichtiger Freundschaft 
r 
v. Bodelschwingh. 
II. 
Minister v. Bodelschwingh an Bismarck. 
Berlin, 16. May 1866. 
Theuerster Freund! 
So eben kehre ich vom Könige zurück, der mich besiegte 
und zum Verbleiben im Amte gezwungen, nicht durch Be- 
fehl, sondern in seiner lieben und unwiderstehlichen Weise. 
Hoffentlich billigen Sie und die andern Collegen diesen Ent- 
schluß und flehen mit mir, daß Gott ihn und unser ferneres 
gemeinsames Wirken für König und Vaterland in dieser gar 
ernsten und schweren Zeit seegnen mögel 
Wollny sagte gestern Abend mir, daß er heute um 1 Uhr 
sich bei Ihnen mit den fraglichen Arbeiten einfinden sollte. 
Dieß veranlaßt mich zu der Anfrage, ob dann oder vielleicht 
etwas vorher ich mich bei Ihnen einfinden solle? Ich habe auch 
über die Dresdner Zollconferenz mit Ihnen zu sprechen 
Ihr Bodelschwingh. 
161. 
B. 21. 5. 66. 
Die Anlage"') hat mir die Königin zugesendet. Es ist 
zwar nur eine Completirung von Aehnlichem, aber der Modus 
*) Attentatsanzeige.
	        
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