Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1866 
3. 6. 
1866 
6. 6. 
Berlin 3 Juni 1866. 
Eurer Majestät 
beehre ich mich für den Fall, daß Allerhöchstdieselben zur Nacht 
nicht zurückkehren sollten, das anliegende Telegramm von Röder?) 
vorzulegen, nach welchem die in dem Manteuffelschen Briefe 
entwickelten Ansichten allerdings das vollste Gewicht erhalten. 
Eurer Mojestät Befehle darüber bitte ich morgen nach dem 
Conseil entgegennehmen zu dürfen. Der Erlaß nach Wien?), 
in welchem von der Zerreißung des Gasteiner Vertrags durch 
Oestreich unter Vorbehalt der darauf von Eurer Mgojestät zu 
fassenden Entschließungen Act genommen wird, kann heut Abend 
noch abgehn, wenn Eure Mocjestät es telegraphisch befehlen. 
v. Bismarck. 
Randbemerkung des Königs: 
Manteuffels Anordnungen können doch nicht eher eintreten, 
als bis er von hier die Weisung noch erst erhält? weil in Wien 
die noch heute abgehende Depeche, das Aktnehmen der Frank- 
furter Erklärung vorher bekannt sein muß? Die zuziehenden 
Oestreicher oder die Concentration der Brigade Kalik vor der 
Kriegs Erklärung ist nicht möglich zu hindern? Könnten Sie 
etwas vor 12 Uhr morgen kommen, um mir Ihre Conferenz- 
Skeletirung vorzulegen? W. 7 66. 
164. 
Berlin 6 Juni 1866. 
Eurer Majestät 
beehre ich mich noch zwei Telegramme und zwei Gesuche um 
Audienzen allerunterthänigst vorzulegen. Das eine betrifft den 
italienischen Oberst Grafen Avet, welcher als Militärbevoll- 
*) General v. Röder, preußischer Gesandter in Kassel. 
*“) Staatsarchiv XI, No. 2299 S. 70f.
	        
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