— 155 —
Handschriftlich von Bismarck:
cessat nach mündlichem Befehl Sr. Maj. 1½ früh.
—Ô — B.
1772. B. 88 66.
Wie wollen wir uns zur Präsidenten Wahl im Abg. Hause
verhalten? v. Vincke Olbendorff hat mir gesagt, daß Grabow
zurücktreten würde, wenn er wisse, daß ich ihn nicht wolle, was
ich dann sehr energisch erklärt habe. Dann soll die Wahl
zwischen Arnim dem Einarmigen und Graf Schwerin stehen. Die
Herrenhäuseler sagten mir gestern Mittag, sie glaubten nicht,
daß Arnim durchkäme. Können wir Schwerin annehmen? Ich
habe ihm vorigen Winter stillschweigend den Hof verbothen
durch nicht-Einladungen. Wäre es klug ihn dennoch anzunehmen,
da er wenigstens nicht ganz extrem ist? W.
178. B. 11. 8. 66.
Haben Sie Roggenbach') gesprochen? Er gehet von der
Jdée aus, daß Badens geographische Lage zu ungünstig ist; um
sie zu bessern, müsse es an Preußen grenzen, deshalb Austausch
der Badenschen Nordöstlichen Ecke an Bayern gegen Rhein-
Pfalz. Ich antwortete, daß dies eine sehr schwierige Frage
werden könnte, da wir Darmstadt mit Rhein Bayern entschä-
digen mögten für Ober Hessen. Abeken sagte mir, daß
v. d. Pfordten Culmbach sacrificiren werde? und auch eine
Militair Alliance schließen wollte? à la Würtembergs"). Eine
solche Alliance mit Darmstadt würde mich doch nicht geschmeidig
machen, von Ober Hessen abzulassen. W.
*) 1861—1865 badischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten.
**) Ausführliche Angaben über die anfängliche Forderung von Ge-
bietsabtretungen bei den Friedensverhandlungen mit Bayern s. in den
hinterlassenen Papieren des Grafen v. Bray, Deutsche Revue (1900)
Bd. III, S. 34 ff.
1866
25. 6.
1866
8. 8.
1866
11. 8.