1868
22. 10.
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27. 10.
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An Witzleben für die Ober Rechenkammer hatte ich gar-
nicht gedacht, da er mir auf seiner jetzigen Stelle vorzüglich
erscheint; doch kann ich gegen Ihre Argumentation nichts ein-
wenden, wenn Sie ihn überreden sollten. Es war von Gtragf
Eulenburg") aus Marienwerder die Rede, wenn man ihm das
Ost Plreuhßlische) Ober-Presidium nicht geben will, um ihm einen
doch gewiß jüngeren Mann nicht vorzusetzen. Doch darüber er-
warte ich Ihre weiteren Anträge. — Daß Sie glauben wirklich
2 Rippen gebrochen zu haben"), hat mich erschreckt, da ich an-
nehmen muß, daß Sie darauf garnicht behandelt worden
sind, da ich es zum Erstenmale von Ihnen höre, daß dies
doch möglich sei! Daher doppelte Schonung. — Ihrer Gemahlin
und Tochter mich bestens empfehlend
Ihr
treu ergebener, dankbarer
Wilhelm.
199.
(Concept.) Varzin 27/10 68.
Allergnädigster König und Herr
Eurer Majestät lege ich meinen ehrfurchtsvollen Dank für
die in so gnädiger Weise erfolgte Bewilligung meines weiteren
Urlaubs zu Füßen. Mit Rücksicht auf die bevorstehenden
parlamentarischen Kämpfe halte ich mit Eurer Majestät jede
Schwächung des Heeres für absolut ausgeschlossen vom Pro-
gramm. Um auf den 3 parlamentarischen Kriegsschauplätzen,
auf denen wir im Lande, im Bunde und im Zollverein) zu
operiren haben, kein Terrain zu verlieren, müssen wir meines
*) Graf Heinrich zu Eulenburg.
*“) Beim Sturz mit dem Pferde, 22. Aug. 1868.
***) D. h. im Reichstage des Norddeutschen Bundes und dem Zoll-
parlament.