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1871 und dauernd den Dank des Vaterlandes und den meinigen aus-
21. 3.
1871
13. 4.
zudrücken. Ich erhebe Sie daher in den Fürstenstand Preußens
mit der Bestimmung, daß sich derselbe stets auf das älteste
männliche Mitglied Ihrer Familie vererbt.
Mögen Sie in dieser Auszeichnung den nie versiechenden
Dank erblicken
Ihres
Kaisers und Königs
Wilhelm.
233.
Berlin 13. 4. 71.
Als vor einigen Wochen der hiesige Magistrat das Fest,
welches die Stadt Berlin dem Reichstag geben will, bei mir
zur Anzeige brachte, war Minister Graf Eulenburg der Ansicht,
daß ich und die Königin, vielleicht auch die ganze Königl.
Familie sich nicht am Feste betheiligen möchten, da die Anzeige
desselben, auch nur eine indirecte Einladung enthielte. Jetzt
höre ich nun, daß der p. Hedemann in Erkrankung des Ober
Bürger Meisters Seydel bei meinem Sohn Audienz gehabt
hat, und da die Stadt mit Sicherheit auf unser Erscheinen
bei dem Feste rechnet, mit ihm die Deétails desselben be-
sprochen hat, wonach wir eine Stunde später kommen sollen,
als die Einladung für den Reichstag angesetzt ist, um den-
selben mit Empfangs Rede 2c. abgethan (zu)?) haben, bevor
wir kämen, und nach ½ Stunde in der oberen Etage zu einem
Buffet geleitet werden sollen.
Hierdurch ist allerdings nun eine Endscheidung an mich
herangetreten, ob wir hingehen sollen?
So wenig agréments ich und die Königin uns von dieser
Art Festlichkeit versprechen, die"*) überhaupt nicht für uns
*) Den Text des Fürstendiploms s. als Anlage zu No. 252 S. 240f.
*'*“) Ergänzung des Herausgebers.
***) Orig.: das.