Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

— 217 — 
bestimmt ist, trotzdem daß es das erste Fest ist, welches die 
Stadt in ihren Fest-Räumen giebt, so scheint es fast un- 
thunlich, die indirecte Einladung zu ignoriren. Doch wünsche 
ich Ihre Ansicht so rasch als möglich zu hören, da schon am 
17. das Fest stattfindet, und die Väter der Stadt daher so 
rasch als möglich benachrichtigt zu sein wünschen, ob wir er- 
scheinen werden. Wilhelm. 
234. 
Berlin den 24ten Dezbr. 1871 
Mit dem heutigen Feste, nähern wir uns zugleich dem 
Schluß des Jahres, welches uns nach blutigen, aber auch glor- 
reichen Kämpfen in zweien Jahren, — den Frieden brachte. 
Diese ewig denkwürdigen Zeitabschnitte, bezeichnen eine neue, 
kaum geahndete Periode für Preußen, da es nunmehr an der 
Spitze eines neuen deutschen Reiches stehet. 
Ich brauche nicht vieler Worte, um mir zurückzurufen usnd) 
Ihnen wiederum vorzuführen, was ich, Preußen ulnd) Deutsch- 
land Ihrem rastlosen Mühen in dieser Ruhmreichen Zeit ver- 
dankt! Die Welt anerkennt Ihr Seegensreiches Wirken zur 
Umgestaltung der Europäischen, ja, der Welt-Verhältnisse, ulnd) 
die Welt kennt wie ich dankbar gewesen zu sein hoffen darf. 
In Ihrem Hause usnd) in Ihrer Familie wünsche ich aber 
ein sichtbares Zeichen dieser Dankbarkeit zu errichten; ich be- 
nutze dazu das heutige Fest, um Ihnen meine Büste in Marmor 
zu senden, da dieser Stoff einigermaßen im Stande ist, 
meine Gesinnungen für Sie, auf die Nachwelt zu bringen. 
Mit den Gefühlen die geben, mögen Sie das Weihnachts 
Geschenk, nehmen! 
Ihr 
dankbarer, treu ergebener 
Wilhelm 
Imp. Rex. 
1871 
3. 4. 
1871 
24.[ 12.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.