Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1872 
6. 7. 
— 220 — 
wenn nicht wenigstens dessen Vorschlag, aus dem Erlös des 
alten Etablissements vorläufig ein Preußisches Cadetten 
Haus zu bauen (angenommen wird)"), vorbehaltlich der Er- 
weiterung desselben zu einem für das gesammte deutsche Heer, 
wenn der Reichstag einst bei guter Laune die desfalsigen Kosten 
genehmigt. 
Die mauvaise volonté des Reichstags gehet aus Roons 
Bericht noch deutlicher hervor, als aus meiner Andeutung, 
die aber dennoch gebrochen worden wäre, wenn Sie und Moltke 
anwesend gewesen wären. 
Ihr 
Wilhelm. 
239. 
Ems 8. 7. 72. 
Nachdem ich Ihnen vorgestern die Hoffnung aussprach, 
4. daß Ihre momentan nicht zufriedenstellende Gesundheits Ver- 
fassung sich recht bald bessern möge, die brennenden Fragen 
als: Jesuiten Gesetz, französischer Vertrag wegen Milliarden 
Zahlung, Luxemburgs Vertrag etoe. beseitigt sind, scheint mir 
der Ruhepunkt für uns Alle eingetreten zu sein, den Sie vor 
Allem benutzen sollten, um wirklicher Geschäftsruhe für sich 
auf einige Zeit sich hinzugeben. Denn Ihre Ansicht, daß Sie 
bei vieler und langer Genießung der freien Luft, bei starker 
Bewegung in derselben, sich zu Arbeiten des Geistes befähigen 
könnten, hat, nach Ihrer Mittheilung doch nicht nachhaltig 
vorgehalten. Sie haben, wie ich höre, Geschäftsmänner wie 
Bucher u. A. nach Varzin nachkommen lassen, was ich begreife 
während der Zeit der Erledigung vorstehender Fragen und 
während der Reichstags Sitzungen, die nun auch geschlossen 
sind und der Landtag vertagt ist. Was ich nun also für Sie 
*) Ergänzung des Herausgebers.
	        
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