Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1874 
17. 7. 
1874 
27. 7. 
— 246 — 
stehet, weiß jeder Christ, aber wir Beide haben es sichtlich 
gesehen, da die auf uns gezückte Mörder Hand, nur") von 
dort Oben von uns abgelenkt ward! 
So wollen wir Gott vertrauend, getrost ferner durch's 
Leben schreiten ulnd) handeln ulnd) wirken so lange es Dem 
gefallen wird! 
In der Hoffnung daß Ihre Wunde rasch heilen wird ulnd) 
Ihrer Kur keinen Schaden bringe, bin ich wie immer, utnd) 
mehr wie je, 
Ihr 
dankbarer König 
ulnd) Freund 
Wilhelm. 
257. 
Kissingen 27 Juli 1874. 
Eure Mojestät 
wollen huldreichst verzeihn, daß ich meinen ehrfurchtsvollen 
Dank für das gnädige Schreiben vom 17 zurückgehalten, bis 
ich selbst die Feder führen kann; es geht noch schlecht, aber doch 
so viel, daß ich selbst schreiben kann, wie sehr mich Eurer Majestät 
Worte erfreut und gehoben haben. Bei meiner Ernennung 
zum General sagten Eure Majestät ein huldreiches Wort, 
welches mein innerliches Gefühl wiedergab, nämlich daß ich 
Eurer Majestät auch als Minister im Sinne des Soldaten 
diente""). Als solcher freue ich mich über eine Wunde im Dienst, 
und als solcher bin ich bemüht, dem erhabenen Beispiel nach- 
zustreben, welches Eure Majestät Ihren Dienern im Dienste 
des Vaterlandes geben. Möchte es mir auch gelingen, persön- 
liche Beleidigungen, wie die vom 13 mit dem Gleichmuth hin- 
*) Doppelt unterstrichen. 
*) B.-J. IV, 34 f.; VI, 227. 
* #“) S. Brief vom 20. Sept. 1866, oben S. 157.
	        
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