Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

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Schreiben, aufgeführten Gründe zu Ihrem Ausbleiben, sind so 
endscheidend daß ich es natürlich finde, daß Sie nicht hier sein 
konnten! Ihre Gesundheit gehet mir über Alles, namentlich 
bei den von Ihnen in Ihrem Schreiben angeführten in Aus- 
sicht stehenden vielfachen ulnd) wichtigen Debatten im Reichstage. 
Die jetzige Ruhe die Sie noch verlängert zu sehen wünschen, 
wird hoffentlich Ihre Gesundheit ulnd) Kräftigung so stärken, 
daß Sie diesen Dobatten mit gewohnter Festigkeit und End- 
schiedenheit?), Siegreich entgegentreten können, wie wir dies in 
diesen Tagen von Andrassy imitiren sahen. 
Ihrer Ansicht dem Grafen Caroly meine Marmor Büste 
zu geben, trete ich bei. Er und sie sind ein großer Verlust, 
der freilich besetzt, aber schwerlich je ersetzt werden wird. 
Mich Ihrer Gemahlin angelegentlichst empfehlend, von 
der ich so wohl wie von Ihrer Tochter so liebe Antworten 
erhielt, bleib ich 
r 
Wilhelm. 
296*). 
Friedrichsruh 29 Dec. 1878. 
Eurer Majestät danke ich ehrfurchtsvoll für das huldreiche 
Weihnachtsgeschenk, dessen Gepräge der „Erinnerung“s) ge- 
widmet ist, deren schmerzliche Eindrücke in den Herzen derer, 
die sie mit erlebten, unauslöschlich find. Dennoch kann ich die 
Münze nicht ohne ein Gefühl tiefer Dankbarkeit für Gottes 
Gnade betrachten, die es gewollt hat, daß Eure Majestät nach 
so schwerer Verwundung, nach so schmerzlichem Eingriff in das 
geistige wie in das körperliche Empfindungsvermögen im Voll- 
besitz der frühern Gesundheit und in neuer Bethätigung Ihres 
*) Orig.: Endschiedheit. 
*“) B.-J. IV, 47. 
*) An die Mordversuche vom 11. Mai und 2. Juni. 
1878 
7. 12. 
1878 
29. 12.
	        
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