Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

— 309 — 
325. 
Berlin 11 Januar 1882. 
Eurer Majestät danke ich ehrfurchtsvoll für die huldreiche 
Beurtheilung meiner vorgestrigen Rede'), die ich leider im 
Kampfe mit heftigen Gesichtsschmerzen vortragen mußte. 
Der Allerhöchste Erlaß vom 4 c. an das Staatsministerium“) 
war von mir im Entwurf contrasignirt; wenn das unterblieb, 
so würden die Gegner daraus den Vorwand entnommen haben, 
ihn, aus angeblicher Rücksicht auf die alleinstehende Königliche 
Unterschrift, jeder öffentlichen Besprechung zu entziehn und da- 
durch den Eindruck im Volke abzuschwächen. 
v. Bismarck. 
Randbemerkung des Königs: 
Ich sehe also, daß Sie einer Besprechung meiner Botschaft 
nicht entgegen sein wollen. Ich hielt es gerade umgekehrt für 
angenommen, weil durch diese Besprechung meine Position zum 
Landtag doch eine schiefe werden kann, wenn meine Namens- 
nennung in demselben nun nicht mehr ausgeschlossen werden 
kann. Ich vertraue indessen Ihrem Talent, daß Sie in Ihren 
Antworten diese Dinge im rechten Geleise erhalten werden. 
Berlin 11. 1. 82. 
Wilhelm. 
326. 
Generallieutenant v. HbedyIll an Bismarck. 
Berlin, den 22. März 1882. 
Seine Majestät der Kaiser und König haben mittelst Aller- 
höchster Kabinets-Ordre vom heutigen Tage Eurer Durchlaucht 
*) Politische Reden IX, 200 ff. 
**) Politische Reden IX, 219. 
**) Die Besprechung des Erlasses im Reichstag erfolgte am 24. Jan. 
1882, Bismarcks Rede s. Politische Reden IX, 223 ff. 
1882 
11. 1. 
1882 
22. 3.
	        
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