Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1882 
30. 10. 
1882 
15. 12. 
— 314 — 
den Debatten auch die volkswirthschaftliche Politik endlich siegen, 
die im vorigen Jahr schon zu erwarten war, aber nicht glückte! 
Die Mittheilungen Ihres Sohnes aus London sind un— 
gemein intéressant und das Vertrauen, welches die Englischen 
Staats-Männer ihm beweisen, ist ein Grund mehr, ihm die 
dauernde höhere Rolle bei der Botschaft anzuweisen, deren 
Ernennung ich in den nächsten Tagen entgegensehen kann, wie 
mir Graf Hatzfeldt heute sagte. 
Wir sind vom Wetter bei den Jagden in Ludwigslust 
außerordentlich begünstigt worden, und konnte ich 4 Stück Roth- 
wild, darunter ein geringer Hirsch, und 21 Sauen erlegen, 
unter denen sehr starke Keiler waren. 
Mich Ihrer Frau Gemahlin angelegentlichst empfehlend 
Ihr 
dankbarer König 
Wilhelm. 
3327. 
Berlin 15 December 1882. 
Eurer Majestät gnädiges Handschreiben") habe ich gestern 
Abend erhalten und theile vollständig die Allerhöchste Ueber- 
zeugung, daß wir kein Recht haben, von Rußland Explicationen 
über seine Festungs= oder Bahnbauten zu verlangen, und daß 
es nicht politisch sein würde, eine Preß-Polemik zwischen beiden 
Ländern darüber ins Werk zu setzen. Wenn Graf Hatzfeldt 
geglaubt hat, darüber Eurer Majestät einen Antrag stellen zu 
sollen, so hat er mich oder die Aufforderungen, die mir von 
den höchsten Militärbehörden amtlich zugegangen sind, nicht 
richtig verstanden. Der Kriegsminister und Graf Moltke haben 
seit vorigem Sommer (1881) von mir Schritte verlangt, um 
*) B.-J. IV, 52f. 
**) Nicht vorhanden.
	        
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