Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

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1884 Abschnitt nur hoffen durfte. Daß es Ihnen viel besser körperlich 
8. 1. gehet, das bestätigen alle Personen die Sie neuerlich sahen. Es 
scheint also wirklich, daß die Enthaltsamkeits Kur — wie ich die 
Ihnen gerathene getauft habe, ihre Schuldigkeit gethan hat ulnd) 
Ihnen die körperliche Beweglichkeit zurückgegeben hat. Möge 
es nur andauernd so bleiben. Ebenso erfreut bin (ich)) die 
Besserung des Unwohlseins der Fürstin von Ihnen selbst zu 
hören, mit der Bitte mich derselben angelegentlichst zu em- 
pfehlen. — 
Aus Ihrer günstigen Ansicht die ich bei Ihnen kannte, 
über die Befähigung des Fürsten Orloff zu seiner Stellung in 
Berlin, konnte ich Ihrer Antwort auf meine Bemerkungen über 
denselben, entgegensehen, so daß ich dieselben fallen lassen kann. 
Die Beruhigung welche in der Russischen politischen 
Atmosphäre seitdem der Kaiser die corde sensible Seiner- 
seits zur Sprache brachte (herrscht)) ulnd) sich noch erhält, ist 
sehr erfreulich ulnd) wird der Besuch von Giers in Wien die- 
selbe noch befestigen können. Aber es bleibt immer sehr besorglich, 
daß Alles auf das Verbleiben dieses Manns basirt werden 
muß und daß nicht andere Einflüsse wider denselben ihn in 
seinem Amte gefährden! Er ist jetzt mindestens 6 Jahre in 
seiner Stellung und unter Zurechnung der Vertretung für 
Flürhst Gortschakoff noch länger. Da ich Kalnoky nach 2jähriger 
Amts Stellung den Schwarzen Adler mit Ihrer Zustimmung 
verliehen habe, noch ehe er den Stephans Orden besaß, den 
er vor 14 Tagen erhalten hat, verdient es Giers jetzt), wo es 
doch sein Werk ist, daß die russtschen) Verhältnisse sich besser ge- 
stalten"“), wohl eine Auszeichnung zu erhalten #), obgleich er schon 
das Großkreuz des rothen Adler Ordens besitzt in Brillanten. 
*) Ergänzung des Herausgebers. 
*.) Im Orig. sind die Worte durch Zahlen richtig gestellt. 
*#*#) Orig. sich bessern, gestalten. 
+) Orig.: ertheilen.
	        
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