— 325 —
in der Anlage enthalten, — und deshalb forderte ich sie noch-
mals. Da indessen dieser Brief auch nichts enthält über die
Ordensverleihung, so verfolge ich die Sache nicht weiter, mir
sagend: keine Antwort ist auch eine Antwort — die habe ich
nun verstanden!
Das Billet von Granville') ist für Ihr Vaterherz gewiß
äußerst genugthuend und gratulire ich zu diesem competenten
Urtheile über seine".) Fähigkeiten. Ich freue mich daher ganz
besonders über seine Sendung nach Petersburg, wo er in kurzer
Zeit eine gleich bedeutende Rolle spielt und ausgezeichnet wird,
wie erst kürzlich auf dem privat Ball in Jelagin als ein-
ziger Diplomat. Ich wundere mich daher, daß Sie mir Ihren
Sohn unter den mir durch Graf Hatzfeld genannten Can-
didaten für Carlsruhe vorschlagen ließen. Ich sollte glauben,
er würde in Petersburg viel größeren Dienst leisten können
als in Carlsruhe, wo der Gesichts-Kreis sehr gering gegen
Petersburg erscheint.
P g Ihr
dankbarer
Wilhelm.
Auf baldiges Wiedersehen und viel Herzliches der Fürstin.
341.
Friedrichsruh den 10 März 1884.
Eure Majestät wollen huldreichst verzeihen, daß ich seiner
Zeit versäumt habe, mich über die Frage der Ordensverleihung
an Minister von Giers zu äußern. Ich möchte Eurer Mcjestät
ehrfurchtsvoll vorschlagen, das Allerhöchste Geburtsfest als Ge-
*) Anläßlich der Anfang Januar 1884 erfolgten Versetzung des
Grafen H. Bismarck von London nach Petersburg an diesen gerichtet.
**) Des Grafen H. Bismarck.
1884
9. 3.
1884
0. 3.