Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1885 
23. 6. 
— 334 — 
heut amtlich berichte, sind von Eurer Majestät schon vollständig 
beantwortet und damals sist) dem Herzoge alles gesagt (wor- 
den), was sich sagen läßt, der Courtoisie ist damit von Seiten 
Eurer Majestät volles Genügen geschehn, geschäftlich aber ist 
die Sache nicht von Eurer Majestät, nicht vom Kaiser, sondern 
nur vom Bundesrathe und dem Braunschweigschen Ministerium 
zu behandeln.... Gott wolle zu Eurer Majestät Kur in Ems 
und besonders in Gastein, wie in früheren so auch in diesem 
Jahre seinen Segen geben. 
v. Bismarck. 
3527. 
Berlin 8 July 1885. 
Eure Majestät wollen mir huldreich gestatten, meinen tele- 
kgraphisch ausgesprochnen Dank für Allerhöchstdero gnädige 
Wünsche zur Hochzeit meines Sohnes') in Ehrfurcht zu wieder- 
holen. Das junge Paar ist einstweilen nach Hanau gereist, 
um dort den künftigen Wohnsitz vorzubereiten, und macht dann 
eine Hochzeitsreise über Paris nach England und Schottland. 
Ich selbst beabsichtige, jetzt von Eurer Majestät gnädiger Er- 
laubniß Gebrauch machend, mich bis gegen Ende August in 
Varzin auszuruhn, soweit die laufenden Geschäfte es gestatten 
werden. Meine Frau geht für einige Wochen zur Kur nach 
Homburg, und mein ältester Sohn braucht gleichzeitig eine 
Wasserkur in dem Homburg benachbarten Königstein. Während 
der Zeit wird Graf Hatzfeldt unter Beistand des Abtheilungs- 
directors Grafen Berchem die Geschäfte hier leiten, bis ihn im 
August mein Sohn wieder ablöst. Wenn die stille Sommerzeit 
zu Ende geht, hoffe ich selbst wieder hier anwesend oder doch 
in Friedrichsruh zu sein, wo ich leicht erreichbar bin. In der 
*) B.-J. 1IV, 58. 
**“) Des Grafen Wilhelm B.
	        
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