1885
23. 6.
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heut amtlich berichte, sind von Eurer Majestät schon vollständig
beantwortet und damals sist) dem Herzoge alles gesagt (wor-
den), was sich sagen läßt, der Courtoisie ist damit von Seiten
Eurer Majestät volles Genügen geschehn, geschäftlich aber ist
die Sache nicht von Eurer Majestät, nicht vom Kaiser, sondern
nur vom Bundesrathe und dem Braunschweigschen Ministerium
zu behandeln.... Gott wolle zu Eurer Majestät Kur in Ems
und besonders in Gastein, wie in früheren so auch in diesem
Jahre seinen Segen geben.
v. Bismarck.
3527.
Berlin 8 July 1885.
Eure Majestät wollen mir huldreich gestatten, meinen tele-
kgraphisch ausgesprochnen Dank für Allerhöchstdero gnädige
Wünsche zur Hochzeit meines Sohnes') in Ehrfurcht zu wieder-
holen. Das junge Paar ist einstweilen nach Hanau gereist,
um dort den künftigen Wohnsitz vorzubereiten, und macht dann
eine Hochzeitsreise über Paris nach England und Schottland.
Ich selbst beabsichtige, jetzt von Eurer Majestät gnädiger Er-
laubniß Gebrauch machend, mich bis gegen Ende August in
Varzin auszuruhn, soweit die laufenden Geschäfte es gestatten
werden. Meine Frau geht für einige Wochen zur Kur nach
Homburg, und mein ältester Sohn braucht gleichzeitig eine
Wasserkur in dem Homburg benachbarten Königstein. Während
der Zeit wird Graf Hatzfeldt unter Beistand des Abtheilungs-
directors Grafen Berchem die Geschäfte hier leiten, bis ihn im
August mein Sohn wieder ablöst. Wenn die stille Sommerzeit
zu Ende geht, hoffe ich selbst wieder hier anwesend oder doch
in Friedrichsruh zu sein, wo ich leicht erreichbar bin. In der
*) B.-J. 1IV, 58.
**“) Des Grafen Wilhelm B.