1887
26. 9.
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23. 12.
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habe ich das auswärtige Amt zur Einsendung desselben ver-
anlaßt.
Ich bitte Gott, daß er mir noch länger die Freude gönne,
Eurer Majestät zu Allerhöchster Zufriedenheit zu dienen.
v. Bismarck.
3590.
Berlin den 23. 12. 1887.
Anliegend sende ich Ihnen die Ernennung Ihres Sohnes
zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Predikat Excellenz'),
um dieselbe"*“) Ihrem Sohn zu übergeben, eine Freude die ich
Ihnen nicht versagen wollte. Ich denke die Freude wird eine
3fache sein, für Sie, für Ihren Sohn, ulnd) für mich!
Ich ergreife die Gelegenhleiht um Ihnen mein bisheriges
Schweigen (zu erklären) 1) auf Ihren Vorschlag, meinen Enkel
den Prinzen Wilhelm, mehr in die Staats-Geschäfte einzuführen,
bei dem traurigen Gesundheits Zustande des Kronprinzen meines
Sohnes! Im Princip bin ich ganz einverstanden, daß dies
geschehe, aber die Ausführung ist eine sehr schwierige. Sie
werden ja wissen, daß die an sich sehr natürlliche) Bestimmung,
die ich auf Ihren Rath traf, daß mein Enkel W. in meiner
Behinderung die laufenden Erlasse des Civil= und Militär-
Cabinets##) unterschreiben werde unter der Ueberschrift: „Auf
Allerhöchsten Befehl“, — daß diese Bestimmung den Kronprinzen
sehr irritirt hat, als denke man in Berlin bereits an seinen
Ersatz! Bei ruhigerer Ueberlegung wird sich mein Sohn wohl
beruhigt haben. Schwieriger würde diese Ueberlegung sein,
*) Gedanken und Erinnerungen II, 300 ff.
*“) Orig.: Exellenz.
*#) Orig.: dieselben.
4) Ergänzung des Herausgebers.
DOrig.: die laufenden 2 Cabinets Erlasse des Civils und Militairs.