Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1887 
26. 9. 
1887 
23. 12. 
— 342 — 
habe ich das auswärtige Amt zur Einsendung desselben ver- 
anlaßt. 
Ich bitte Gott, daß er mir noch länger die Freude gönne, 
Eurer Majestät zu Allerhöchster Zufriedenheit zu dienen. 
v. Bismarck. 
3590. 
Berlin den 23. 12. 1887. 
Anliegend sende ich Ihnen die Ernennung Ihres Sohnes 
zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Predikat Excellenz'), 
um dieselbe"*“) Ihrem Sohn zu übergeben, eine Freude die ich 
Ihnen nicht versagen wollte. Ich denke die Freude wird eine 
3fache sein, für Sie, für Ihren Sohn, ulnd) für mich! 
Ich ergreife die Gelegenhleiht um Ihnen mein bisheriges 
Schweigen (zu erklären) 1) auf Ihren Vorschlag, meinen Enkel 
den Prinzen Wilhelm, mehr in die Staats-Geschäfte einzuführen, 
bei dem traurigen Gesundheits Zustande des Kronprinzen meines 
Sohnes! Im Princip bin ich ganz einverstanden, daß dies 
geschehe, aber die Ausführung ist eine sehr schwierige. Sie 
werden ja wissen, daß die an sich sehr natürlliche) Bestimmung, 
die ich auf Ihren Rath traf, daß mein Enkel W. in meiner 
Behinderung die laufenden Erlasse des Civil= und Militär- 
Cabinets##) unterschreiben werde unter der Ueberschrift: „Auf 
Allerhöchsten Befehl“, — daß diese Bestimmung den Kronprinzen 
sehr irritirt hat, als denke man in Berlin bereits an seinen 
Ersatz! Bei ruhigerer Ueberlegung wird sich mein Sohn wohl 
beruhigt haben. Schwieriger würde diese Ueberlegung sein, 
*) Gedanken und Erinnerungen II, 300 ff. 
*“) Orig.: Exellenz. 
*#) Orig.: dieselben. 
4) Ergänzung des Herausgebers. 
DOrig.: die laufenden 2 Cabinets Erlasse des Civils und Militairs.
	        
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