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1852 wird in der Hauptsache zurückgewiesen und nur eine Geneigt-
16. 6. heit, einen Handelsvertrag nach Reconstituirung des Zollvereins
einzugehen, bezeugt. Daß ein solches Vorschreiten nur zu sehr
geeignet ist, Oesterreich zu verletzen, leuchtet ein. Mögen die
Gründe, welche einer sofortigen Zolleinigung mit Oesterreich
— wie auch einem Versprechen zu einer derartigen Einigung
in bestimmter Frist — entgegenstehen, noch so stark sein, —
sie werden gewiß von keinem Norddeutschen verkannt werden —
so scheint doch das einfachste Mittel, diesen Gründen über die
ihnen entgegengestellten den Sieg zu verschaffen, in zu eröffnen-
den Verhandlungen gefunden zu werden. Am wenigsten dürfte
aber es gerechtfertigt erscheinen, Oesterreich die Eröffnung von
Verhandlungen über einen Handelsvertrag nicht schon jetzt zu
gewähren. Preußen will die Reconstituirung des Zollvereins
vorangehen lassen, Oesterreich nach dieser Reconstituirung überall
nicht mehr verhandeln. Beharrt Preußen bei seiner Ansicht,
so sind damit alle Verhandlungen mit Oesterreich abgelehnt.
Die nothwendige Folge wird fortwährend gespanntes Ver-
hältniß zu Oesterreich, vollständiger Bruch mit den Darmstädter
Coalirten, und — ich sage es ganz offen — eine unerwünschte
Stellung zu Hannover sein. Hannover hat, wie Sie wissen,
nie Partei in dieser Sache ergriffen, es hat redlich den Frieden
gewollt, fern von allen Sonderbündnissen 1); es kann aber nicht
gleichgültig dabei bleiben, wenn gegen seinen oft ausgesprochenen
Wunsch die Eröffnungen von Verhandlungen mit Oesterreich
immer wieder verschoben und dadurch wenigstens möglicher
Weise eine Gefahr für Deutschland, jedenfalls aber die Fort-
1) Daß derartige Sonderbündnisse nur ein trauriges Zeichen
unserer zerrissenen Zustände sind, erkenne ich gern an; allein
so viel ist auch gewiß, daß die jetzige unheilvolle Spannung
allen Intriguen Thür und Thor öffnet. (Randbemerkung des
Briesschreibers.)