Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1853 
19. 2. 
1853 
5. 4. 
— 20 — 
Wie abscheulich ist das Attentat auf den jungen Kaiser?). 
Ich ließ ihm noch gestern Abend p. Telegraph meine ganze 
Theilnahme ausdrücken und erhielt heute um 1 Uhr schon die 
Antwort durch Graf Arnim. 
Unfre Stellung bei dem Allen ist, wie Sie richtig sagen: 
abwarten! aber Augen auf und gerüstet sein! 
Ihrer Frau Gemahlin mich bestens empfehlend 
Ihr 
Prinz v. Preußen.#) 
Randbemerkung Bismarcks: 
1) resp. durch Goltz. 
9. 
Coblenz 5. 4. 53. 
Mit meinem besten Dank sende ich Ihnen die Anlagen 
zurück, die mich ungemein intéressirt haben. Traurig daß, 
wie aus Ihrem excellenten Briefe?) hervorgeht, die Oestreicher 
immer darauf rechnen, daß der König, durch gewissen Einfluß, 
plianter als sein Ministerium gegen Wien sein werde, eine 
Ansicht, die unser Ansehen und unsern Einfluß tödten muß — 
wenn ihr Wahrheit gegeben würde! In dieser Beziehung in- 
quiétirt mich die Zeitungs Nachricht, daß General Schmerling nach 
Berlin ginge. Das kann nur geschehen, um gegen Waldersee 
zu intriguiren"“), oder in der Ober-Commando Frage, Aen- 
derungen zu unsern Ungunsten eintreten zu lassen. 
*) Durch den Ungar Joh. Libényi am 18. Februar 1853 auf der 
Löwel-Bastei in Wien. 
*#) Concept nicht vorhanden. 
*“) Joseph Ritter v. Schmerling war österreichischer Militärbevoll= 
mächtigter beim Bundestag. Er stand zu Graf Waldersee in scharfem 
Gegensatz hinsichtlich der Frage des Ausbaues der Festungen Ulm 
und Rastatt.
	        
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