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25.
Berlin 3 Januar 1863.
Eurer Majestät
allerhöchstem Befehl zu Folge habe ich die Ordre vom 24. v. M. 1868
die Grundsteinlegung ) betreffend, dem Staatsanzeiger zur Ver- 8.1.
öffentlichung übergeben, die Frage, ob letztre erfolgen solle,
war im Staatsministerium erörtert worden, und daselbst die
Meinung vorwiegend, daß der Befehl Eurer Mojestät abzu-
warten sei, indem besorgt wurde, daß der Schluß-Satz bei den
Veteranen Hoffnungen erregen würde, welche sich nicht voll-
ständig würden verwirklichen lassen; auch wurde geltend gemacht,
daß es sich nicht empfehle, Eurer Moajestät Intentionen öffent-
lich kundzugeben, so lange eine Ablehnung des Landtags die
Erfüllung derselben noch hindern könne. Ich bemerke aller-
unterthänigst, daß ich diesen Bedenken zwar nicht allen Grund
abspreche, aber doch überwiegende Gründe die Veröffentlichung
empfehlenswerth erscheinen lassen.
In der Anlage überreiche ich allerunterthänigst
1. Ein Schreiben von Graf Brassier?),
2. Das gestern besprochne Schreiben in Betreff der
Antwort des Herrn v. Stockmar an den Abgeordneten
Müllensiefen),
3. Einen Privatbrief von Dr. Bamberg aus Paris,
4. Ein Schreiben des Generals von Willisen, Geld-
bedürfnisse anbelangend. Ich antworte ihm, daß
geschehn werde, was budgetmäßig thunlich sei, und
verweise ihn auf mein eignes Beispiel, indem ich
aus dem Gesandtengehalt in das halb so große
*) Zum Denkmal Friedrich Wilhelms III.
**) Graf Brassier war damals Gesandter in Constantinopel.
* #) S. das Schreiben des Abgeordneten Müllensiefen an den Kron-
prinzen, das von diesem laut der Antwort seines Privatsekretärs
v. Stockmar „mit Dank angenommen“ worden war, B.-J. III, 241 ff.