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handlungen zu entschlüpfen suchen?). Dergleichen würde uns 1852
hier und unsern Feinden gegenüber mehr schaden als nützen. 25.6.
Deshalb ist mir auch Ihr Urlaubs-Gesuch nicht unangenehm;
nur bitte ich alles zu vermeiden, was Ihre Abreise als einen
Bruch könnte erscheinen lassen, und ich möchte anheimstellen
auszusprechen, daß die Nachrichten, die Sie aus Frankfurt er-
halten hätten, Sie bestimmt hätten, selbst ohne meine Genehmi-
gung wegzugehen. Ich habe übrigens dem König von Ihrem
Gesuche gesagt und dessen Einwilligung erhalten. Ueber die
Zeit Ihrer Abreise und den Weg, den Sie nehmen wollen,
erbitte ich mir eventuell telegraphische Benachrichtigung, und
bemerke, daß ich morgen (den 26ten) auf zwei Tage nach der
Lausitz gehe, aber am 281e## wieder hier bin. Vielleicht gehe
ich dem König entgegen, der am 3. oder 4e hier wieder ein-
treffen wird.
So eben erhalte ich das s. p. r. anliegende, von Ihnen
bekannter Hand) geschriebene Schreiben, welches meine Auf-
fassung bestätigt. Ich habe, obwohl ich Rochow nicht für ganz
geeignet zu der Mission halte, doch um nur die Sache fest zu
machen, sofort an Rochow, der leider in Dresden ist, geschrieben
und ihn angewiesen, sich an das Hoflager Sr. Majestät von
Württemberg zu begeben, und dahin instruirt, daß er ohne ad
specialia zu verhandeln, sich nur ganz generell den Austritt des
Königs von W. aus der Coalition gegen die Befreiung von
dem drohenden Spion solle stipuliren lassen.
Mit Rücksicht auf die immer mehr zur Entscheidung
drängende Sachlage werden wir nun in den nächsten Tagen
in der Zoll-Conferenz noch eine Erklärung abgeben, über deren
Formulirung wir uns morgen einigen wollen, dahin gehend:
*) S. dazu die Correspondenz Bismarcks mit dem Prinzen von
Preußen im ersten Theile des Anhangs.
*) Offenbar von der Hand des Staatsraths v. Klindworth, den
Manteuffel für einen Spion zu halten geneigt war.