Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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werde'). Gleichzeitig bitte ich ihm zu sagen, daß er mich 1852 
verpflichten würde, wenn er mir seinem Versprechen gemäß 18. 10. 
seine Ideen bezüglich der Umgestaltung der Verfassungen in 
den deutschen Ländern mittheilen wollte). 
Ew. Hochwohlgeboren erhalten in der Anlage ein Mémoire 
bezüglich der Zoll-Angelegenheit. Die Veranlassung dazu ist 
folgende. Ich hatte vernommen, daß man in Wien von Herrn 
Lackenbacher'"“) ein Memoire hat ausarbeiten lassen, welches 
an Graf Nesselrode gegeben und worin unser Verfahren in der 
Zollsache vom politischen Standpunkte aus beleuchtet und als 
vollständig revolutionär bezeichnet worden. Ich habe mit Rück- 
sicht hierauf, obwohl ich leider das Lackenbachersche Opus nicht 
erlangen konnte, die anliegende Arbeit verfassen lassen und dafür 
gesorgt, daß sie sowie ein französischer Auszug in Nesselrode's 
Hände gelangt ist. Den Erfolg kenne ich noch nicht. Vielleicht 
können Ew. Hochwohlgeboren davon bei vorkommenden Ge- 
legenheiten auch einigen Gebrauch machen. Ob Sie dasselbe an 
Schulenburg, Rosenberg, Savigny mittheilen wollen, stelle ich 
Ihrer Erwägung anheim. Der davon zu machende Gebrauch 
müßte wenigstens insofern ein discreter sein, als es nicht als 
eigentliche Staatsschrift, welche vom Preußischen Cabinete 
ausginge, betrachtet werden dürfte. In dem Schreiben von 
Buol an mich sind recht dringende aber doch verblümte An- 
deutungen, wir möchten uns nur mit Oesterreich privatim ver- 
ständigen, dann werde sich alles von selbst finden. Ich bin 
einiger Maaßen in Verlegenheit, was ich darauf antworten soll, 
denn ich halte, da Oesterreich die Sache einmal politisch d. h. 
*) Vgl. dazu den Bericht des Regierungsassessors Zitelmann vom 
26. October 1852, der diesen Brief persönlich in der Villa des Staats- 
raths in Oberrheinsberg abzugeben hatte. Deutsche Revue, April 1901 
(26. Jahrg., Bd. II S. 31 ff.). 
*“) S. a. a. O., S. 32. 
***) Herr v. Lackenbacher, ein Jude, dessen sich die österreichische 
Regierung damals gern zu preußenfeindlicher Agitation bediente.
	        
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