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18583 Gewalt für das Präsidium zur Geschäftsführung unerläßlich 
30. 5. sei, daß zu Zeiten des Grafen Münch') Niemand gewagt haben 
würde, über dergleichen Kleinigkeiten eine Erinnerung zu 
machen, und daß es zur Erhaltung eines guten Einvernehmens 
zwischen uns und Oestreich nicht beitragen könne, wenn jede 
Handlung des Präsidenten einer übelwollenden Recension von 
Seiten des preußischen Gesandten ausgesetzt sei. Meine Wider- 
legung dieser Auffassungen veranlaßte ihn zu der Aeußerung, 
daß meine Führung des Präsidiums von Niemand in allen 
Details geprüft worden sei, um sich zu überzeugen, ob sie nicht 
ebenfalls zu Ausstellungen Gelegenheit gebe, und daß er einer 
etwaigen Beschlußnahme der Bundesversammlung mit der Ge- 
wißheit entgegensähe, daß letztere das Verfahren des Präsidiums 
nicht desavouiren werde. Sollte dies dennoch der Fall sein, 
so werde er die „Kleinigkeit der erwachsenen Zinsen“ aus eigner 
Tasche bezahlen. Ich erwiderte, daß mir der letztere Weg eine 
erfreuliche und die einzig angemessene Lösung der entstandenen 
Schwierigkeit zu sein scheine, und ich, wenn der Herr Präsidial- 
gesandte es mir gestatten wolle, mich lieber an den Kosten zur 
Beseitigung der Sache persönlich betheiligen wolle, als dieselbe 
zur amtlichen Verhandlung bringen, da ich kaum erwarten 
könne, daß meine Regirung geneigt sein werde, an Zins- 
zahlungen für eine unmittelbar nach einer Sitzung, allein vom 
Präsidium, ohne Wissen der übrigen Gesandten ausgenommene 
Anleihe Theil zu nehmen. Die Geringfügigkeit des betreffen- 
den Objects gewähre uns aber dabei eine große Erleichterung 
zur Beseitigung eines Präcedenzfalles, dessen Wiederholung die 
betreffenden Regirungen, falls er ohne Monitum passirte, 
leicht in ausgedehnterem Maße gewärtigen könnten. Ich be- 
hielt mir schließlich eine amtliche Erklärung für den Zeitpunkt 
*) Graf Eduard Joachim von Münch-Bellinghausen, von 1823 
bis 1848 österreichischer Präsidtalgesandter.