Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

Bismarck an König Friedrich Wilhelm IV. 
(Bruchstück. 
.. gen des Generals von Gerlach zu berichtigen, und war es 1853 
mir aus diesem Grunde sehr lieb, daß ich am folgenden Tage 75. 
endlich einen Brief von letzterem erhielt, der auf unverdächtige 
Weise darthat, daß der Schreiber alles anwenden wolle, um 
Herrn von Manteuffel zum Bleiben zu vermögen, weil er keinen 
thunlichen Ersatz für denselben wisse. Dieser Brief konnte 
etwa den 10. oder 12. August geschrieben sein, da er mit der 
langsamen Schirrmeister-Gelegenheit über Cöln nach Frankfurt 
gegangen, und mir von dort nach Ostende nachgeschickt, am 17. 
oder 18. an mich gelangte; er enthielt über die Entscheidung 
der Hauptfrage nichts Bestimmtes; überhaupt keine neuen That- 
sachen; mein einziger Grund mitzutheilen war daher der, daß 
sein Inhalt mir geeignet schien, S. K. H. zu überzeugen, daß. 
ich erinnere mich des Wortlauts nicht, aber, obschon ich mich 
der wörtlichen Fassung nicht erinnere, so weiß ich doch soviel, daß 
von der Hoffnung auf Herrn von Manteuffels Bleiben, von 
der politischen Nothwendigkeit desselben, und von Anbahnung 
eines erneuten Vertrauens des Freiherrn von Manteuffel zum 
General von Gerlach darin, dem Sinne nach, wenn auch nicht mit 
diesen Worten, die Rede gewesen ist; denn da der Brief neue 
Thatsachen nicht enthielt, so war der einzige Grund der mich 
veranlassen konnte Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen den 
Inhalt desselben, ich weiß nicht mehr ob ganz oder theilweis, 
mitzutheilen . . .*). 
) BVgl. Bismarcks Brief an L. v. Gerlach vom 23. September 1853, 
Ausg. von H. Kohl, S. 90 ff.
	        
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