Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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1854 seiner geographischen Lage berufen sein könnte, deutsche Inter- 
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essen wahrzunehmen. Geschieht dieß, so kann es auf uns 
zählen. 
Wir werden uns bemühen, diese Politik mit äußerster 
Mäßigung und Umsicht zu verfolgen, und wir hoffen, auf diese 
Weise noch auf längere Zeit dem Lande die Segnungen des 
Friedens (zu erhalten). 
80. 
Freiherr v. Rosenberg an Bismarck. 
Hochgeehrtester Herr von Bismarck. 
Euer Hochwohlgeboren bin ich erst jetzt im Stande etwas 
Näheres über den Stand der Verhandlungen mitzutheilen. Auf 
Antrag Oestreichs ist mit General Heß der Entwurf eines 
Schutz= und Trutzbündnisses verabredet worden. Die gegen- 
seitige Garantie erstreckt sich auf die außerdeutschen Provinzen, 
jedoch nur für die Dauer des Kriegs und nicht, wie Oestreich 
wollte, für die Ewigkeit. Wenn Oestreich vorgeht, so kann es 
auf die Unterstützung Preußens nur rechnen, sobald letzteres 
mit diesem Vorgehen sich einverstanden erklärt hat. Die näheren 
Verabredungen über den Zeitpunkt, Ort und Umfang der Auf- 
stellungen sind vorbehalten. Dagegen soll der Deutsche Bund 
zum Beitritt aufgefordert werden, wobei der Art. 47 der Schluß- 
akte maaßgebend sein würde. Gleichzeitig soll eine Sommation 
*) Ergänzung des Herausgebers. — Die endgültige Fassung, 
in der die Erklärung am 18. März sowohl in der ersten als in der 
5weiten Kammer verlesen wurde, s. in den Stenograph. Berichten 
der Preuß. Landtagsverhandl 185354, I. Kammer S. 451 ff., 
l, „ u, I, e10 ff., jetzt auch in Manteuffels Denkwürdigkeiten II, 
407 ff.
	        
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