Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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an Rußland Halt zu machen gerichtet werden, der wir uns in 1854 
milderer Form anschließen würden. Der König wünschte eine 7.4. 
gleichlautende Vorlage bei der Bundesversammlung, jedoch will 
Oestreich seinen besonderen Standpunkt mit Rücksicht auf das 
ihm von Rußland anvertraut gewesene Vermittleramt und die 
Truppenaufstellungen in Ungarn darlegen und begehrt deshalb 
blos, daß Preußen die Oestreichische Vorlage unterstütze. Die 
Oestreichische Mittheilung für die Bundesversammlung kennen 
wir noch nicht. Die näheren militärischen Abreden sollen mit 
Heß getrossen werden, doch ist darüber noch nichts fest- 
gestellt. 
Sie werden fragen, weshalb wir uns mit Oestreich ein- 
gelassen? Leider war kein anderer Ausweg. Oestreich will 
vorgehen und zwar direkt gegen Rußland, unsere Weigerung 
hätte es um so weniger davon abgehalten, als inzwischen die 
Russen die Donau überschritten und die neueste Petersburger 
Friedensallure doch wohl nicht ehrlich gemeint ist, vielmehr sich 
der Erfolglosigkeit bewußt ist. Dessenohnerachtet bewirbt sich 
der König darum, daß die 3 Mächte auf der Rajah-Emanci- 
pationsbasis in Verhandlungen eintreten. Dies sind die Re- 
sultate des Herzogs Georg'7), der übrigens zu diesem letzten 
Vermittleramte sich selbst erboten hat. 
Außerdem wird heute in Wien ein Protokoll mit den 
3 Mächten gezeichnet, welches lediglich die früheren Protokolle 
bekräftigen soll. So geneigt man an gewisser Stelle war, 
Oestreich Zugeständnisse zu machen, so schreckte man vor Unter- 
zeichnung des Protokolls zurück. Manteuffel hätte alsdann 
seine Entlassung genommen, ebenso wie Heydt"“), Bonin und 
Simons?““). Alsdann würde wohl Gröbenf) das Minister- 
*) Bon Mecklenburg-Strelitz. 
*) Handelsminister. 
5#d) Justizminister. 
1) General Graf Karl Joseph v. der Gröben.
	        
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