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1854 Badische') ängstlich und haarspaltend, der Kurhessische)
25.7. arbeitsschen und derangirt, der Darmstädter'““) ganz Oest-
reicher. Der Dänischef) und der Mecklenburgische s) wären
die brauchbarsten; aber vermöge ihrer Sonderstellung zum
Bündniß kaum möglich. Etwas Andres als Baiern bliebe
kaum übrig.
Wenn meines gehorsamsten Dafürhaltens hier am Bunde
für jetzt nur die baldige Mittheilung der russischen Antwort
und der zu ihrer Beurtheilung nöthigen Materialien erforder-
lich ist, so kann ich, bei unvollkommner Kenntniß der augen-
blicklichen Sachlage in Wien, nur höherem Ermessen anheim-
stellen, ob es zweckmäßig ist, solche Schritte welche dort eine
besonnenere Stimmung hervorbringen könnten, sowohl selbst
zu thun, als von Seiten andrer deutschen Regirungen herbei-
zuführen. Schon der vertrauliche Erlaß an den Grafen
Alvensleben ###h enthält in diesem Sinne Wendungen welche ge-
wiß ihren Eindruck nicht verfehlen 8), und die Haltung Oestreichs
*) Freiherr Marschall v. Bieberstein.
**) v. Trott.
1#) Freiherr v. Münch-Bellinghausen.
) v. Bülow.
□vv. Oertzen-Leppin.
Vom 15. Juli, als Antwort auf die österreichische Depesche vom
12. Juli, in welcher Buol darauf hinwies, daß der Fall eines activen
Vorgehens Oesterreichs binnen kurzem statthaben könne und daher der
Augenblick eingetreten sei, bei der preußischen Regierung auf die durch
Art. 2 der Convention vom 20. April vorbedungene Mobilmachung
nöthigenfalls förmlich anzutragen.
§) „Wir haben uns bisher bemüht und werden uns ferner an-
gelegen sein lassen, ein Hervortreten divergirender Ansichten zu ver-
meiden, weil wir uns selbst sagen, daß dadurch sowohl Oesterreichs als
unser Gewicht wesentlich geschwächt wird und somit die Aussicht immer
mehr schwindet, den Leidenschaften der streitenden Parteien einen starken
Damm entgegenzustellen. Wir würden aber auch bei diesem Bestreben
eine gewisse Linie nicht überschreiten und z. B. unserer in der Wort-
fassung des Bündnisses selbst begründeten Ueberzeugung Geltung ver-