Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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nur mit stumpfen Nägeln wehren, vorausgesetzt daß 1854 
die Donauländer als Lohn in Aussicht stehn. 26. 7. 
Herr von Prokesch verläßt mich eben, um bis zum Sonn- 
tag bei seiner Frau in Badenweiler zu bleiben, die Sitzung 
für morgen ist ausgesetzt. Aus seinen flüchtigen Aeußerungen 
entnehme ich, daß die östreichische Absicht ist, die russische Antwort 
vor der Hand hier nicht mitzutheilen, und die „Einflußnahme“ 
des Bundes nach Art. 49 lediglich auf den Fall eigentlicher 
Friedensunterhandlungen zu deuten. Die Mittheilung der 
russischen Antwort, meint er, könne lediglich „zur Kenntniß= 
nahme“ an die Bundes-Versammlung erfolgen?); ob und wann 
der Ausschuß über dieselbe verhandeln solle, das müsse von 
unserm, Prokesch's und meinem, Ermessen abhängen, worunter 
ich verstehe daß es unterbleiben soll. Dem entgegenzuwirken 
halte ich im Augenblick für unfre dringendste Aufgabe. 
v. Bismarck. 
96. 
Otto v. Manteuffel an Bismarck. 
Euer Hochwohlgeboren 
sende ich in den Anlagen einige Abschriften, welche Euer Hoch= 1854 
wohlgeboren interessiren werden, und die im Allgemeinen den 26.7. 
Standpunkt bezeichnen, den wir in der Frage jetzt einnehmen. 
Die kleineren und mittleren deutschen Mächte werden diesen 
Standpunkt für sich sehr angenehm finden und sich an uns 
drängen. Nach meiner Ansicht muß man sie keineswegs zurück- 
weisen, denn es liegt darin der wahrheitsgemäße Ausdruck der 
Thatsache, daß Preußen mehr als Oesterreich berufen ist deutsche 
Interessen zu vertreten; man muß diese Zuneigung vielmehr 
zu nähren und zu utilisiren suchen; aber man darf zwei Dinge 
oder vielmehr eine Alternative nicht übersehen. 
*) Orig.: mitgetheilt werden.
	        
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