Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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Rückkehr zwar erschwert, so ist sie doch nicht ganz unmöglich 1854 
gemacht. Zuvörderst dürfte es nicht nothwendig sein, daß eine 4. 12. 
förmliche Anrufung zur Theilnahme an den Staatsgeschäften 
vorausgehe. Vielmehr dürfte eine beide Theile weniger en- 
gagirende Einladung z. B. zu einem Hoffest u. dgl. genügen. 
Doch durch wen ist dies zu vermitteln? — Die wenigen mir 
zugänglichen Personen, welche in dieser Sache nützlich sein 
könnten, halte ich im vorliegenden Falle nicht für geeignet, 
einestheils weil sie nicht häufig genug dem Könige nahen, 
anderntheils den klaren Blick einbüßen, um in dieser Beziehung 
unpartheiisch vorzugehen. Dagegen frage ich Sie, ob nicht 
General G.“) die Sache übernehmen möchte? Könnten Sie 
vielleicht dazu mitwirken? oder mir sonst einen andern Weg 
bezeichnen? Sollten Sie dazu die Hand bieten, so bin ich gern 
bereit, dem General G. — wenn er es erfordern sollte, meine 
Dienste gegenüber dem Coblenzer Hofe zur Verfügung zu 
stellen, allein Sie werden mich nicht tadeln, wenn ich Bedenken 
trage, aus meiner unbedeutenden Stellung heraus die Initiative 
zu ergreifen. 
Der Traktat vom 2. Dezember'*) wird die Situation wohl 
bedeutend aufklären; wenn man es wieder für gut hält, sich zu 
alliiren, so wird man hoffentlich es nunmehr übers Herz 
bringen, sich an einen der wichtigeren Factoren der Coalition 
zu wenden, statt an den Geschlepptaueten. 
Ihrer verehrten Frau Gemahlin bitte ich mich zu Füßen 
zu legen und den Ausdruck meiner unbegrenzten Ergebenheit 
zu genehmigen, in der verharrt 
Ew. Hochwohlgeboren 
gehorsamster 
Berlin 4. Dezbr. (1854). Rosenberg. 
) Gerlach (?) 
**) Oesterreichs Anschluß an die Westmüchte, Jasmund a. a. O. 
CCLXXVIII S. 398 ff. 
Aus Bismarcks Briefwechsel. 15
	        
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