Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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Wie stehen Sie denn jetzt mit Manteuffel? 1855 
Ihrer Frau Gemahlin bitte ich mich herzlichst zu em- 5.5. 
pfehlen. Sie selbst aber, lieber Freund, mögen mir treu und 
gut bleiben. 
Ihr 
Savigny. 
Carlsruhe, Freitag den 5. May 1855. 
122. 
Otto v. Manteuffel an Bismarck. 
Euer Hochwohlgeboren 
werden heute eine Circular-Depesche erhalten, mit welcher Sie 1855 
hoffentlich zufrieden sein werden. Sie erlauben mir aber bei 10.5. 
dieser Gelegenheit noch privatim eine Bitte auszusprechen, welche 
dahin geht, daß Sie in Ihren Aeußerungen recht vorsichtig 
sein wollen. 
Euer Hochwohlgeboren wissen, auf welchem Terrain Sie 
Sich bewegen, daß Frankfurt a M. das erste Klatschnest der 
Welt ist, daß die kleindeutsche Diplomatie das erbärmlichste 
Wesen der Welt ist. Euer Hochwohlgeboren können sich aber 
auch kaum denken, wie das Echo, welches von Frankfurt her 
zu uns kommt, wunderbar und verdreht klingt, wie die hiesigen 
faulen Geister die Aeußerungen Euer Hochwohlgeboren colpor- 
tiren und verdrehen und Consequenzen daraus ziehen, die ganz 
unglaublich sind. 
Kerls wie Meysenbug und Consorten machen sich ein Ver- 
gnügen daraus, die Gunst des französischen Gesandten sich mit 
Referaten und Glossen über Ihre Aeußerungen zu erkaufen, 
und so sehr ich dieß verachte, so meine ich doch, daß man diesen
	        
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