Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1858 
15. 2. 
1858 
— 268 — 
Unendlich beglückt würde ich mich fühlen, wenn die beiden 
von mir aus wahrem deutschen Nationalinteresse angeregten 
Fragen von Mainz und Germersheim Ew. Kaiserlichen Moajestät 
volle Zustimmung fernerhin erhielten, in welchem Falle die 
Beistimmung der Bundesstaaten nicht zu bezweifeln sein würde. 
Sollten diese indessen wider Erwarten namentlich aus finan- 
ziellen Rücksichten die Zustimmung zu den fraglichen beiden An- 
trägen verweigern, so wird Ew. Kaiserlichen Majestät Regierung 
sowohl wie die preußische das beruhigende Bewußtsein behalten, 
zum wahren Wohle Deutschlands etwas Wichtiges angestrebt zu 
haben, und dann für uns nichts weiter übrig bleiben, als uns 
auf den Boden des bestehenden Bundesrechts zu stellen. 
Mich Ew. Kaiserlichen Majestät fernerer Gnade aller- 
unterthänigst empfehlend, verbleibe rc. 
Prinz von Preußen. 
132. 
Graf Platen an Bismarck. 
Verehrtester Freund, 
Zimmermann') hat mir die vollständige Characteristik von 
Graf Rechberg gerade so mitgebracht, wie sie jetzt von Ihnen in 
Ihrem freundlichen Schreiben vom 7en d.) enthalten ist, und 
habe ich die Ueberzeugung daraus gewonnen, daß es nicht lange 
mehr mit diesem kleinen Tyrannen gehen wird. Daß man sich 
diesen Terrorismus nicht länger ohne Gegenwehr gefallen lassen 
kann, versteht sich von selbst; hoffentlich machen wir eine glück- 
liche Campagne mit Mund und Feder, aber ohne Schwerdtstreich 
gemeinschaftlich gegen ihn. Hat aber Rechberg eine gehörige 
Ohrfeige bekommen, so daß er einen Denkzettel für die Zu- 
*) Generalsecretär des hannöverschen Gesammtministertums. 
**) Concept nicht vorhanden.
	        
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