Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

— 361 — 
wegung im Posenschen und Westpreußen, so daß daselbst eher 1864 
eine Vermehrung als Verminderung der Truppen in Aussicht 2.4. 
zu nehmen ist, während die Küsten Bewachung eine Schwächung 
derselben nicht erlaubt. 
Ich veranlasse Sie also sofort mit dem Minster Präfidenten 
und Finanz Minister in Conférenz zu treten, um obige Gesichts- 
punkte zu erörtern und mir gemeinschaftlich zu berichten. 
Wilhelm. 
191. 
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck. 
Hauptquartier Flensburg # 64 
Ich sage Ihnen meinen verbindlichen Dank für die mir 1864 
bisher gemachten politischen Mittheilungen, sowie für Ihren 5.4. 
Brief vom 30ten März cr.). Es hat mich interessirt, aus dem 
Letzteren zu ersehn, daß Sie die Anhörung der verfassungs- 
mäßigen Landes-Vertretung der Herzogthümer über die Suc- 
cessions-Frage wünschen, wie auch daß die Mitwirkung der 
Bundes-Truppen zur Vertheidigung der Ostküste Holsteins in 
Aussicht steht. 
Was Ihre an mich gerichtete Frage betrifft: ob es nicht 
thunlich sein werde, mit den vorhandenen Kräften wirksamer 
als es bisher geschehen von Jütland Besitz zu nehmen, oder 
ob dazu die Heranziehung von Verstärkungen nöthig sein wird, 
womit Sie die Bitte an mich verbinden, meinen Beistand zur 
*) Abschrift nicht vorhanden; aus dem Original theilt Philippson, 
Das Leben Kaiser Friedrichs III. S. 145 Anm. 1 folgende Stelle mit: 
„Frankreich stellt als Programm für die Conferenzen die Entscheidung 
der Bevölkerung im Wege der Abstimmung, nach Analogie von Savoyen 
und Nizza, auf. Ich habe einstweilen darauf erwidert, daß wir selbst 
wünschen, daß die verfassungsmäßige Vertretung der Herzogthümer über 
die Successionsfrage gehört werde.“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.