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Occupation des gesammten Festlandes Dänemarks eintreten zu
lassen, habe ich Folgendes zu erwiedern.
Vom militärischen Standpunkt aus betrachtet erscheint mir
die vorhandene Truppenzahl genügend, um durch Streifzüge
Jütland zu Contributionen zu zwingen, so daß dieses Land
empfindlich gedrückt werden kann. Truppen heranzuziehen,
bloß um derartige Dienste zu verrichten, erscheint mir bis jetzt
noch nicht motivirt. Ich vermag jedoch eine endgültige Ent-
scheidung dieser Frage erst dann zu treffen, wenn es unseren
braven Truppen endlich einmal geboten sein wird, einen ent-
scheidenden Schlag gegen die Dänen auszuführen, worauf wir
seit 8 Wochen harren, da alsdann wohl auf eine größere Nach-
giebigkeit des Feindes als bisher, gerechnet werden kann.
Was die politische Seite Ihrer an mich gerichteten Frage
betrifft, so bin ich zu meinem Bedauern außer Stande, eine
Unterstützung eintreten zu lassen, da mir die Zielpunkte unserer
Politik nicht bekannt sind.
Ihr
ergebenster
Friedrich Wilhelm KP.
192.
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck.
Hauptquartier Flensburg 17. April 1864.
Für Ihre beiden Schreiben vom 111en und 12ten April cr.“)
danke ich Ihnen verbindlichst. Ihre Mittheilung vom 111en war
*) Concepte nicht vorhanden. Aus dem Schreiben vom 11. April
theilt Philippson a. a. O. Anm. 1 u. 2 die beiden folgenden Stellen
mit: „Für die preußische Stellung auf der Conferenz erscheint es
vortheilhaft, daß Preußen nicht allein die Herrschaft über die Herzog-