Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1864 
6. 6. 
1864 
17. 6. 
— 366 — 
eines höheren Wesens avancirt, eine Art von Glaubens-Artikel 
für sie geworden. Sie hat mir besonders aufgetragen, Sie zu 
grüßen und Ihnen zu sagen, wie sehr sie sich freuen würde, 
Sie in Carlsbad wieder zu sehen. 
Prinz Friedrich von Holstein-Glücksburg, den ich in Bücke- 
burg traf, kam soeben von einer Conferenz zurück, die er in 
Cöln mit seinem Bruder dem Herzog') gehabt hatte. Er sagte 
mir, sie seien übereingekommen, sich fortdauernd ruhig zu ver- 
halten, und ihres Bruders, des Königs“) wegen, sich auf keine 
Demonstrationen einzulassen. Sollte aber durch den Beschluß 
der Mächte die Augustenburgische Linie zur Nachfolge in den 
Herzogthümern berufen werden, so würden die Brüder die 
ersten sein, dies anzuerkennen. Dann würden sie allerdings 
in die Lage versetzt werden, „freundvetterliche“ Abkommen mit 
dem neuen Herzog, die Hausgüter betreffend, abzuschließen. 
Mit stets gleicher Verehrung bin ich 
Ihr 
sehr ergebener 
H. VII. P. Reuß. 
194. 
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck. 
Neues Palais 64. 
In Folge einer Unterredung, die ich soeben mit Sr. Majestät 
dem Könige hatte, ist es mir erwünscht, die Relation Ihrer 
Unterredung mit dem Erbprinzen von Augustenburg?'") noch 
*) Karl. 
*#) Christian IX. 
* ) Vom 1. Juni, Staats-Anzeiger vom 2. Juli 1865, vgl. Sybel, 
Die Begründung des Deutschen Reichs III, 337; die Aufzeichnung des 
Herzogs bei Janssen und Samwer, Schleswig-Holsteins Befreiung 
S. 731 ff., Anlage No. 36.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.