Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1865 
8. 6. 
– 386 — 
1) daß ich das Duell ablehne, 
2) daß ich noch gegenwärtig bereit bin, die von dem Herrn 
Minister-Präsidenten gewünschte Erklärung im Hause abzugeben, 
sobald mir die Zusicherung des Herrn Ministerpräsidenten ertheilt 
wird, daß er seiner Aeußerung über Hannibal Fischer?) keinen 
für den Berichterstatter (oder die Kommissions-Mitglieder) per- 
sönlich beleidigenden Sinn habe unterlegen wollen. 
Da ich in diesem Zugeständniß bis an die äußerste Grenze 
des Möglichen gegangen bin, so würde es mir erwünscht sein, 
eine etwaige weitere Verhandlung über den Wortlaut der Er- 
klärungen nicht persönlich, sondern, wie bisher, durch Vermitte- 
lung des Herrn v. Hennig zu führen. 
Genehmigen Euer Excellenz die Versicherung der aus- 
gezeichneten Hochachtung, mit der ich zeichne 
Ew. Excellenz 
ganz ergebenster 
R. Virchow 
Mitglied des Hauses der Abgeordneten. 
214. 
Kriegsminister v. Roon an Bismarck“). 
Nach meiner Auffassung reicht es aus, daß Hr. V. das 
Duell ablehnt, um .. Ich würde darauf allein mich 
*) In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 1. Juni 1865 
hatte Bismarck mit Bezug auf den Antrag der Commission, die von 
der Regierung geforderten Gelder für den Kieler Hafen abzulehnen, 
gesagt: „Ich glaubte, wir würden nicht genug gefordert haben, Sie 
würden das Bedürfniß haben, noch bestimmter und schneller die mari- 
timen Unternehmungen zu fördern; ich war nicht darauf gefaßt, in dem 
Bericht der Commission eine indirecte Apologie Hannibal Fischers zu 
finden, der die deutsche Flotte unter den Hammer brachte.“ 
*7) Als Randbemerkung auf Virchows Brief.
	        
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