1866
24. 5.
1866
396 —
228.
Hofmarschall A. zu Eulenburg an Bismarck.
Adjutantur Neues Palais bei Potsdam,
Sr. Königlichen Hoheit den 24. Mai 66.
des Kronprinzen.
Hochgeborner Herr Grafl
Euer Excellenz soll ich Seiner Königlichen Hoheit des
Kronprinzen Bedauern darüber aussprechen, daß Höchstderselbe
Sie und Ihre Frau Gemahlin heute gar nicht begrüßt hat.
Seine Königliche Hoheit sandte mich noch ab, um Euer Excellenz
zu suchen, doch fuhr Ihr Wagen eben aus dem Palais.
In größter Hochachtung und Verehrung
Euer Excellenz
gehorsamster
A. Eulenburg.
229.
Freiherr Anton v. Gablenz an Bismarck.
Hochgeborner Herr Graf.
Die Depesche vom 4ten d., die mir als eine vertrauliche an
11. 6. Herrn von Savigny mitgetheilt wurde, lese ich jetzt veröffent-
licht und finde zwei Momente darin, die muthmaßlich zu Re-
clamationen Veranlassung geben werden. Einmal heißt es:
„von einer unpartheiischen Seite in Wien entgegennahm“" 2c J.
*) In der Depesche vom 4. Juni (Staatsarchiv XI, No. 2300
S. 72 ff., Hahn, Fürst Bismarck I, 431 ff.) heißt es: „Ich kann Eurer
Excellenz.. vertraulich mittheilen, daß zu derselben Zeit, als wir die
oben erwähnte persönliche Mittheilung dem Hofe zu Wien machten, der
König bereitwillig einen Vorschlag zur directen Verständigung von
einer unparteiischen Seite in Wien entgegennahm und Sr. Mojestät