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Dieser Satz könnte so verstanden werden, als ob ich mich als
ein von Wien Beauftragter gerirt hätte.
Das ist nun eben nicht der Fall gewesen und ich bitte
dies eintretenden Falls aufzuklären. —
Sodann möchte ich fragen, ob, wenn von Ew. Excellenz
die authentische Quelle zu nennen verlangt wird, ich genannt
werde? ich muß allerdings vertreten, was ich auch vertraulich
sagte, ich muß es aber auf mich nehmen und darf Niemand
compromittiren, deßhalb wünschte ich es zu wissen, wie Ew. Ex-
cellenz derartige Anfragen beantworten werden. —
Ehrerbietungsvoll
Ew. Exrcellenz
ganz ergebenster
Berlin Freiherr v. Gablenz.
den 11ten Juni 1866.
» 230.
Professor Gelzer an Bismarck.
Sr. Excellenz
dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten
Grafen von Bismarck!
Excellenz!
Ew. Excellenz wissen, wie ich voraussetze, daß ein rein
confidentieller Auftrag an Se. Majestät den König mich hieher
führte. Am Schlusse der Audienz gab Se. Majestät mir an-
dem Kaiser von Oesterreich, ohne Betheiligung des Ministeriums mit-
theilte, um sich zu vergewissern, ob Se. Majestät noch von dem Wunsche,
den Frieden zu erhalten, angetrieben werde. Der Vorschlag war, die
Fragen über Schleswig-Holstein und die Bundesreform gemeinschaftlich
zu verhandeln und durch diese Verbindung die Lösung beider zu er-
leichtern.“
1866
11. 6.
1866
13. 6.