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233.
Fürst Heinrich LXVII. Reuß an Bismarck.
Eure Excellenz
entschuldigen gütigst, wenn ich (in)*) der bedrängten, bösen Zeit 1866
21. 6.
Sie mit einigen Worten belästige.
Ich als alter Preuße und treuer Anhänger des König-
lichen Hauses möchte mir doch die Frage erlauben: Eure
Excellenz werden mir und meinem Lande nichts feindliches an-
thun wollen? was ich von meinem gnädigen Gönner, Sr. Maje-
stät dem Könige, wohl überzeugt bin. Daß ich bey dem Bundes-
tag nicht gegen Preußen gestimmt habe, wird Eurer Excellenz
bekannt seyn. Daß ich auf Befehl der damals noch bestehenden
Militärcommission nach Rastatt geschickt habe, war wohl in der
Ordnung, da ich immer gern diesen Anordnungen Folge ge-
leistet habe. Ich bitte und erwarte daher, daß nichts feindliches
gegen mich und mein Land unternommen d. h. (dieses)*) mit
Einquartierung u. s. w. gestraft werde und mein Bataillon
ruhig in Rastatt verbleiben kann.
Mit vollkommenster Hochachtung
Eurer Excellenz
Gera, 21. Juni ganz ergebenster
1866. Heinrich LXVII. Fürst Reuß j. L.
234. .
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck.
Heringsdorf 9. Aug. 1866.
Sie haben mir höchst merkwürdige Kundgebungen napo- 1866
leonistischen Hungers zukommen lassen. Indem ich bestens für 9.8.
*) Fehlt im Orig.
*#) Ergänzung des Herausgebers.
Aus Bismarcks Briefwechsel. 2