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21. 2.
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8. 5.
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für nothwendig gehalten haben, sich gegen das Gesetz zum
Schutz wahrheitsgetreuer Berichte über die Reichstags-Ver-
handlungen zu erklären. Im Uebrigen aber sehe ich mit tiefer
Bewegung dem bevorstehenden Tage der Eröffnung entgegen,
mit der sicheren Zuversicht, daß aus den Berathungen dieses
Reichstags ein fester Ausgangs-Punkt für die Geschicke unseres
großen Vaterlandes entstehen muß!
Friedrich Wilhelm Ks#z.
——..
238.
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck.
Potsdam 1365. 67.
Ihnen bestens für Ihren Brief von Sonnabend) dankend,
bemerke ich, daß der König sich gestern, Sonntag, gegen eine
unmittelbar bevorstehende Reise der Kronprinzessin äußerte, in-
dem dies eine Art von empressement sein würde, die wir
Napoleon nicht zu Liebe thun sollten.
Nun ist aber so lange schon die Rede von dem Besuch
den wir Beide machen sollten, daß meiner Meinung nach
das Zurückbleiben der Kronprinzessin gegenwärtig sehr auf-
fällig wäre. Ferner wünschen wir mit dem 31. Mai den
Aufenthalt in Paris zu beendigen, damit wir nicht mit den
Russen zusammentreffen. Endlich war immer die Rede von
einer nochmaligen Reise meiner Person zur Preisvertheilung im
Juli, bei welcher Gelegenheit aber die Kronprinzessin nicht mit-
kommen kann, weil ihr ernstlich eine Seebadcur verordnet ist.
Diese Gesichtspunkte wollte ich Ihnen noch mitgetheilt
haben, weil S. Moajestät heute mit Ihnen Rücksprache nehmen
wollte. Ihr
Friedrich Wilhelm Kez.
*) Concept nicht vorhanden.