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1869 Münchhausen hat es in den zwei Jahren seiner Amts-
25.2. führung verstanden, durch Versöhnlichkeit und Takt manche
Schroffheit zu beseitigen und Versöhnlichkeit innerhalb der
Parteiungen herbeizuführen.
Nach zweijähriger tüchtiger Einarbeitung in die Geschäfte
und Orientirung innerhalb der Provinz wäre es dringend
wünschenswerth, daß Münchhausen nun auch Gelegenheit hätte,
während einer längeren Reihe von Jahren seine Kräfte dem
Landestheile gänzlich zu widmen, den er so eben genau studirt
hat, und in dem er sich warm fühlt.
Seiner Majestät habe ich umstehende Gründe vorgetragen
und zustimmende Anerkennung gefunden, worauf ich ermächtigt
ward, Sie von meinen Wünschen in Kenntniß zu setzen.
Schließlich erwähne ich noch, daß voraussichtlich mein
Armee Korps in diesem Herbst Königs revue haben soll, folglich
die Anwesenheit eines orientirten Ober Präsidenten dringend
erforderlich ist.
Ihrer ernstlichen Berücksichtigung empfehle ich hiermit
also die Belassung Münchhausens in Pommern.
ergebenster
Friedrich Wilhelm Kz.
Statthalter und Kommand. General von
Pommern.
255.
Hofmarschall Graf A. Eulenburg an Bismarck.
H.Q. Schöneberg 10. Sept. 1869.
Abends ¾.9 U.
1869 Seine Königl. Hoheit der Kronprinz bedauert unendlich
10.9. Euer Excellenz heute verfehlt zu haben, und wünscht Sie
jedenfalls während des Manövers morgen zu sprechen.