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Mit der Tour über Wien ist Hoöchstderselbe ganz ein- 1869
verstanden, hat aber gegen Rom ernste Bedenken. 10.98.
In größter Verehrung
Euer Exrcellenz
ganz gehorsamster
A. Eulenburg.
256.
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck.
Königsberg i P. 15|/9 69.
Die Reise-Einleitungen sind jetzt im besten Gange, nach-- 1869
dem ich mit Zustimmung Sr. Majestät den Admiral Jachmann 15.20.
hierherberufen habe, um mündlich schleunigst Alles zu be-
sprechen und anzuordnen. Ferner habe ich an Balan tele-
graphirt, man möchte mich zu Mitte October in Constantinopel
anmelden. Wien und Cairo sind noch nicht benachrichtigt, und
möchte ich Sie fragen, ob es nicht rathsam wäre, zunächst sich
ganz vertraulich in der Kaiserstadt zu erkundigen, ob man mich
auch haben will, eventualiter aber, wo der Hof zu Anfang
October weilen wird.
Vorläufig habe ich meine Abreise auf den 5. October an-
gesetzt, um nicht eine gar zu knappe Zeit für die Türkei und
Palästina zu haben, ehe ich zu der auf den 17. November an-
beraumten Canal Eröffnung in Aegypten eintreffe.
Sie deuteten mir in Pansin einige bevorstehende Diplo-
maten Versetzungen an, ohne einen bestimmten Candidaten für
Constantinopel zu nennen. Da nun doch wohl während meines
Aufenthalts daselbst wenigstens ein des Orients kundiger Ge-
schäftsträger sich amnwesend befinden müßte, so möchte ich Graf
Keyserlingk aus Bucharest in Vorschlag bringen. Derselbe
war bereits länger im Orient thätig und wurde damals sehr