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funden habe. Er sei fest von der Wahrheit seiner Behauptung 1
überzeugt. —
Auch glaube er aus einigen Aeußerungen, die er gehört
habe, schließen zu müssen, daß gewisse Fanatiker seiner Re-
ligion — Evans ist Katholik — nicht abgeneigt seien, mit
Ew. Durchlaucht dieselbe Operation vorzunehmen. — Er bat
mich ausdrücklich, Euer Durchlaucht nicht ungewarnt zu lassen.
Die Aeußerung, welche er gehört habe, lasse ihm keinen
Zweifel darüber, daß es Personen gäbe, welche Ew. Durch-
laucht „Lieblingsgewohnheit“ zu Ihrer Täödtung benutzen
wollten. — „Does Prince Bismarck smoke much?“ fragte er
mich. Auf meine bejahende Antwort sagte er, daß er dann
ganz sicher sei, daß die Cavoursche Cigarre eine Rolle spielen
soll. Ich bemerke incidenter, daß vergiftete Cigarren auch in
Lissabon im Jahre 1872 bei den vielen Todesfällen in der
Königsfamilie eine Rolle spielten.
Mir erscheinen dergleichen Dinge immer sehr unwahrschein-
lich. Indessen wäre das Kunststück, Ihnen eine Kiste ver-
gisteter Cigarren zu schenken, nicht sehr groß, namentlich wenn
der Geber keine Scheu hat, gleichzeitig noch mehrere andre
Personen aus Versehen mit um das Leben zu bringen.
Dr. Evans schien selbst von dem Ernste seiner Befürch-
tungen überzeugt zu sein. Daher habe ich es nicht auf mich
nehmen wollen, die Sache unerwähnt zu lassen.
Arnim.
267.
v. Scheele an Bismarck.
Berlin, 9. 4. 73.
Euer Durchlaucht
hoher Erwägung darf ich gehorsamst anheimstellen, ob Hoch= 1873
Sie den Herrn Micquél zu Sich bescheiden lassen möchten, um . 4.