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1878 soweit es geschieht, Sr. Majestät überlassen. Das Programm
7.7. der nächsten Zeit würde sein: daß ich den Kaiser von dem In-
halte Ihres Schreibens benachrichtige, aber um Aufschub der
Entscheidung bis zum 1 September bitte, wo ich Se. Moajestät
in Berlin zu sehen hoffe. Bis dahin würde Alles beim Alten
bleiben. Geschieht früher etwas, so laufen Sie Gefahr, um
Marienbad zu kommen, und ich, zum Kaiser nach Ems gehn
zu müssen, weil Balan möglicher Weise die dabei zu Tage
kommende allerhöchste Mißstimmung gegen seine Person, an
die er bisher nicht glaubt und die er in der That nicht ver-
dient, so empfindlich vermerkt, daß er den Abschied verlangt
und die Geschäfte nicht fortführt. Ich werde also Sr. Majestät
vorschlagen, die Dinge bis zur Beendigung der verschiedenen
Badekuren im alten Gleise fortlaufen zu lassen. Sollte der
Kaiser das nicht wollen, so benachrichtige ich Sie ohne Verzug,
ich denke aber, Se. Majestät werden einsehn, daß für die
nächsten Wochen Jedermann der Ruhe bedarf und Sie des
Marienbades. Bis zum Eingang der allerhöchsten Antwort
werden ohnehin 8 bis 14 Tage vergehn, und wenn ich re-
monstrire, nochmal so viel, so daß ich denke, wir können uns
einstweilen noch beiderseits der Sommerfreiheit erfreuen.
Mit der Bitte, mich Ihrer Frau Gemalin zu Gnaden
zu empfehlen, bin ich in alter Freundschaft
der Ihrige
v. Bismarck.
270.
Fürst Karl von Rumänien an Bismarck.
Durchlauchtigster Fürst!
1878 Auf meiner Reise in die Hohenzollernschen Lande habe ich
26.7. die Marken Deutschlands nicht betreten können, ohne noch in