Full text: Europäischer Geschichtskalender. Zwanzigster Jahrgang. 1879. (20)

6. Die Schweiz. 
19. Jannar. Das von den beiden Räthen der Bundesver- 
sammlung am 24. August v. J. beschlossene Alpenbahnsubventions= 
gesetz (s. d.) wird vom Schweizervolk in allgemeiner Abstimmung 
mit 2660,891 gegen 109,757, also mit einer Mehrheit von 150 — 
160,000 Stimmen genehmigt. 
Deelle wird einzig in den Kantonen Waadt, Graubünden und 
Appenzell J. Rh. verworfen; in allen anderen Kantonen und Halbkantonen 
wird Gessei= mit Mehheit sanctionirt. 
im 24. August vorigen Jahres gelangte nach langen Verhandlungen 
in scmeesco Nationalrath zu Bern der Beschluß des Ständeraths mit 
e1en 13 Stimmen zur Annahme, laut dessen vom Bunde 4½ Millionen, 
z ## Nordorst= und Centralbahn 11/:. Mill. und von den Gotthardkantonen 
eine Nachtragssubvention von zwei Millionen Franken an die Gotthardbahn= 
Unternehmung hlt werden sollen. In der ersten Septemberwoche fand eine 
Conferenz der Gotthardtkantone statt, in der zwölf Kantone, Zürich, Bern, 
Bafselstadt, Aargau, Baselland, Luzern, Solothurn, Schaffhaufen, Thurgau, 
Schwyz, Nidwalden und Obwalden das Verhältniß feststellten, in welchem 
sie an dieser Subvention sich zu betheiligen sbätten, Tessin, als durch die 
Monte Cenere-Bahn schon über Kräfte in Anspruch genommen, Uri, als 
#ucch die bereits schwebende Gotthardanleihe in unverhältnißmäßig hohem 
e belastet (60 ½ Fr. auf den Kopf der Bewohner), wurden von der 
Betheiligung an den neuen Auslagen nibunden, Uri aus den Gotthard- 
cantonen ausgeschieden, weil die Trace der Bahn zum Na kbeil Uris ließ- 
lich anders, als ursprünglich veranschlagt war, gelegt wurde. Unter d ienl- 
gen Kantonen, welche im Aationalrath gegen dieses Compromiß der 
mit den beiden anderen den Bahnbau unterstützenden Mächten Deuts Leans 
und ale gestimme hatten, befand sich Zürich, welches den größten Theil 
des Zuschusses aufzubringen hat, und Waadt, welches für die Simplonbahn 
eit mehr eingenommen ist, als für die Gosthardunternehmung Nach der 
Beifanen der Schweiz genügt eine Petition mit 30,000 Unterschriften 
Schwe# e Bürger, um über einen Beschluß des Pationalraths allgemeine 
Volksabstimmung zu veraulassen und es gelang der Rührigkeit der Bewohner 
von Waadt wirklich, diese Unterschriften zusammenzubringen. 
Das Schweizervolk hat nunmehr die Mesährung. der Gotthardbahn 
im Verein mit den beiden Nachbarstaaten gesichert. Die nächste Frage ist, 
ob die jebige Gesellschaft den Willen und die Kraft hat, mit den gebotenen 
Mitteln die Aufgabe durchzuführen. Sie wird den Beweis hiefür in kurzer 
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.